Herr Koll. Eidenberger!

Sie schrieben in Antwort auf den Aufruf von Helmut Kraus an die Mitarbeiter im Wiener AK Henriettenplatz , sich von der GÖD zu lösen und in die UBG einzutreten, unter anderem, der Henriettenplatz lasse sich halt auch nicht von der UBG vereinnahmen, und das sei gut so. Eine etwas demagogische Formulierung für einen weiteren Verbleib in der GÖD (wo es ja für euch offenbar das Problem der "Vereinnahmung" nicht gibt!).

Meine Frage: Wie sieht denn eine Vereinnahmung durch die Unabhängige Bildungsgewerkschaft aus? Was sind Ihre Befürchtungen?

Die UBG hat weder den Apparat, mit dem sie irgendjemanden vereinnahmen könnte, noch möchte sie das. Die UBG ist ganz einfach eine Vereinigung von LehrerInnen, die aufgrund von Erfahrung zur Auffassung gelangt sind, dass die GÖD
a) vermittelt über ihr Selbstverständnis/ihre Programmatik ("Staatsräson") und über Parteischienen GRUNDSÄTZLICH UND LANGFRISTIG den Sparkurs der Regierung im öffentlichen Dienst und damit auch Bildungsbereich unterstützt und ihm durch ihre Manöver zur Durchsetzung bei den KollegInnen verhilft (Die Interessen der KollegInnen werden von der GEWERKSCHAFT den Budget- und Sparzielen geopfert)
b) diesen Kurs durch eine hierarchische, undemokratische Organisationsstruktur gegenüber der Kollegenschaft, die von einer Einflussnahme auf den Kurs ausgeschlossen und damit TOTAL ENTMÜNDIGT ist, absichert (Fraktionsklüngel schnapsen sich hinter verschlossenen Türen die Positionen und Vorgangsweisen aus, der Kurs wird nie ernsthaft der Überprüfung durch Urabstimmungen ausgesetzt)
c) unwillens und unfähig ist, ernsthafte Kampfmaßnahmen durchzuführen
d) unveränderbar ist. Die Arbeit in den GÖD-Strukturen ist eine Zeit- und Energieverschwendung.

Ja, das haben diese über 1000 Mitglieder der Bildungsgewerkschaft erkannt - besonders breit in Vorarlberg nach der Abwürgung des beschlossenen Streiks vor einem Jahr durch die GÖD-Führung.

Die Bildungsgewerkschaft versteht sich als von Parteien und Regierung unabhängige Interessensorganisation von LehrerInnen, die gegen die Einsparungen im Bildungswesen und bei Gehältern WIRKSAM ANKÄMPFEN wollen, ohne sich von einem Zentralvorstand gängeln zu lassen. Die Mitglieder bestimmen den Kurs über Urabstimmungen und Mitgliederversammlungen.

Das Problem der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft ist: Um dem in den nächsten Jahren weiter gehenden Sparkurs der Bundesregierung im Bildungswesen entgegentreten zu können, sind österreichweite Kampfmaßnahmen, vor allem Streiks, erforderlich. Damit die UBG diese durchführen kann (auch in Zusammenarbeit mit der GÖD bzw. zumindest Teilen der GÖD und PersonalvertreterInnen), braucht sie eine Ausdehnung von Vorarlberg, wo jetzt noch der Großteil der Mitglieder ist, auf alle Bundesländer, also viele Mitglieder und aktive Gruppen im ganzen Bundesgebiet.

Ich frage, wo bei einem solchen Vorhaben die Vereinnahnung der KollegInnen liegt.

Grüße Robert Sutterlütti, Unabhängige Bildungsgewerkschaft

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: R. E.
An: !Lehrerforum
Datum: Freitag 24, Mai 2002 19:04
Betreff: LF: Re: Fw: Die GÖDlichen vom HP-Komitee ! Der andere Bericht.


>"Heute gilt es die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sich von
>Fraktionzwang und GÖD-Abhängigkeit zu befreien und dort erst das Denken
>und eigenständige Handeln zu ermöglichen. Unter dem geht gar nichts
>mehr und alles andere ist reine Zeitvergeudung!"
>
>Da sind wir schon vor zwei Jahren draufgekommen -- allein, ob die
>KollegInnenschaft schon so weit ist wie Du und ich?
>
>"Auf der Tagesordnung steht:
>Raus aus der GÖD !
>Inhaltliche und organisatorische Zusammenarbeit mit den Vorarlberger
>Kolleginnen und Kollegen. Aufbau eigener Strukturen und konkrete
>Schritte zur Streikfähigkeit. Eintritt in die Unabhängige
>Bildungsgewerkschaft und aktive Mitarbeit !
>
>So ändern sich die Zeiten !
>Die Zeiten des Taktierens sind vorbei!
>
>Herzlichst
>Helmut
>Kraus
>Einst "Aktionskomitee-Henriettenplatz"
>Jetzt UBG-Wien
>BRG 15-Henriettenplatz"
>
>Tja, der HP läßt sich also auch nicht von der UBG vereinnahmen -- GUT
>SO! aber vielleicht können wir für gemeinsame Ziele gemeinsam eintreten
>-- so wäre es mir am liebsten. Ob die österreichischen LehrerInnen im
>Moment reif für einen Streik sind oder nicht -- darüber
>unterschiedlicher Meinung mit Dir zu sein wirst du mir höflichst gestatten
>
>mkG
>
>Mag. Ronald Eidenberger
>GBA-Vorsitzender am
>BRG 19, Krottenbachstraße 11-13
>1190 Wien
>
>PS ... und eine Bitte: keine Doppelzusendungen! Danke.
>
>
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>betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
>e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
>Nachrichtentext.
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