liebe kollegin Kranz,
liebe mitleserInnen

warum eigentlich nicht "in extrempositionen denken"?
wäre es nicht ein schönes ergebnis, wenn alle schülerInnen
- verdienterweise - ans selbstgesteckte ziel kämen?
natürlich ist abzulehnen, dass lernunwillige schüler nur
durch "zugedrückte augen" in die nächste schulstufe kommen. damit tun wir uns und den klassengemeinschaften nichts gutes.

aber ich gehe davon aus, dass kinder nicht im volksschulalter an sich lernwillig sind, dass dann nicht an sich eine problematische zeit (pubertät) kommt, sondern dass in diese zeit ereignisse fallen, verursacht in der schule oder im häuslichen bereich, die zu einer beeinträchtigung der leistungsbereitschaft führen, wenn wir lehrer in unserer arbeit derart überfordert sind, dass wir einzelnen schülern nicht ein angemessenes maß an aufmerksamkeit geben können oder nach teilleistungsschwächen ausschau halten, und wenn auf die schwierigkeiten keine zufriedenstellende antwort gefunden werden kann, wenn mehrere schülerInnen mit ähnlichen problemen in einer klasse sind, wenn wir als lehrer in dieser situation überfordert sind, dann ist die standard-antwort, dass wir den schwierigen teil der schüler zurücklassen.

auch ich fände es nicht richtig, das positive ergebnis des aufsteigens apriori festzulegen, aber deswegen trete ich umso stärker dafür ein, dass wir schwierigen und problematischen schülern ein hohes maß unserer aufmerksamkeit widmen. (nicht nur den symptomen, sondern
den ursachen! ) aber noch richtiger wäre es, wenn wir -
denn unser eigentlicher job ist das unterrichten - dazu sehr viel fachkundliche hilfe, in der schule selber und auch außerhalb, in anspruch nehmen können.

mfg
Günter Wittek
(stv. vorsitzender der arge legasthenikerbetreuung / wien)


----- Original Message -----
From: Daniela Kranz
To: erich.ganspoeck@sbg.at
Cc: lehrerforum@ccc.at
Sent: Wednesday, May 29, 2002 7:13 PM
Subject: Re: LF: kein bildungshunger


erich.ganspoeck@sbg.at schreibt:
>dann sollte also jeder Schüler "seine"
>Schule positiv abschliessen?

lieber kollege,

"jeder schüler sollte die schule positiv abschließen" - ist eine extremposition, die ich nicht vertrete. indem Sie mir solches unterstellen, vermeiden Sie geschickt, überlegungen anzustellen, wie wir jugendliche in österreich länger im lernprozess halten können, als dies nach diesem bericht der fall ist.

jedenfalls liefert der bericht keinen grund, sich selbstgefällig im sessel zurück zu lehnen - finde ich.

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