ronald.eidenberger@chello.at schreibt:
>
>weil Kollegin Kranz Ihre persönlichen Urteile mit Zähnen und Klauen
>soooo verteidigt (warum eigentlich?), dass es schon beleidigend ist.

seltsam, ich sah mich eher in der angriffsposition und nicht in der verteidigung ;-)

ich berichte. und nicht bloß von persönlichen erlebnissen, sondern auch von erfahrungen und erlebnissen, die mir von vielen anderen eltern zur kenntnis gebracht wurden/werden, deren kinder eine AHS, HAK oder HTL besuchen. vor schulschluss und der nächsten großen zeugnisverteilung wird halt auch intensiver rekapituliert, was sich im vergangenen schuljahr ereignet hat. allerdings sind diese eltern keine lehrerInnen, haben daher auch keine möglichkeit sich hier in diesem forum gehör zu verschaffen. so bleiben die frustrationen weitgehend ungehört "im volk" und mögen daher meine äußerungen als "einzelmeinung" erscheinen.
>
>Auch kann ich es nicht als ernstzunehmende Argumentation gelten lassen,
>wenn aus Einzelfällen die eigene Doktrin untermauert wird.

dass es eine vielzahl engagierter kollegInnen gibt, die ihren beruf sehr verantwortungsvoll ausüben habe ich in diesem forum betont. für schülerInnen ist es aber, wenn sie opfer von "beurteilungswahn" und/oder einer strengen selektion werden, am ende leider unerheblich, ob sie nun an vielen lehrerInnen gescheitert sind, oder nur an "einzelfällen".
gescheitert ist gescheitert.
letztendlich machen diese "einzelfälle" auch die mühevolle arbeit jener kollegInnen kaputt, die sich etwas mehr bemüht haben, schülerInnen ans gesteckte ziel zu führen, als diese "einzelfälle".
>
>Als ich [vor längerer Zeit ;-)] maturierte, waren zwei Drittel der
>ErstklasslerInnen nicht mehr dabei -- heute schaut die Sache diametral
>anders aus

nun, ich hoffe doch sehr, dass Sie es nicht bedauern, dass es in den letzten 30 - 40 jahren einer breiteren schicht möglich war, höhere bildung zu erreichen.

>und dass einige Damen und Herren

>SchülerInnen gut 10 Jahre bis zur Matura brauchen, kann nur

>die/der Böwillige den LehrerInnen in die

>(drückenden) Schuhe schieben.

da lassen wir gleiches recht für alle gelten und gehen freundlicherweise davon aus, dass es auch unter schülerInnen diese "einzelfälle" gibt.
>
>und WIR lassen uns nicht zum Professor Unrat machen!*)

wie gesagt: WIR, die wir uns bemühen, lassen uns aber auch nicht gerne den unrat (der medien, der öffentlichkeit) über "die lehrer" überschütten. weder möchte ich als frau in der männlichen form "mitgemeint" sein, noch wenn's allgemein gegen lehrerInnen geht, nur weil ein paar unseren beruf weniger verantwortungsvoll ausüben und unseren ruf ruinieren.

noch etwas: mir ist schon klar, dass seit jahren gleichbleibendes oder gar sinkendes gehalt die motivation nicht steigert, und dass wir durch einsparungen im bildungsbereich alle miteinander unter druck geraten. die verständliche frustration an schülerInnen auszuleben, und sie dafür büßen zu lassen, halte ich für den denkbar schlechtesten weg. aber es scheint der bequemere zu sein, als der GÖD dampf unter dem hintern zu machen oder regierungen klar zu machen, dass es so nicht weiter gehen kann.

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