Presse 07 06 02

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Schüler für Matura, aber mit Reformen

Die AHS-Schülervertreter wollen die Matura im Prinzip erhalten, schlagen aber einige Reformen vor. So sollen etwa die Schüler bereits in der siebten Klasse eine Diplomarbeit erstellen.
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WIEN (wa). Der jüngste Vorstoß von FP-Generalsekretär Karl Schweitzer, die Matura abzuschaffen, stieß nicht nur bei den Parteien, sondern auch bei den Schülervertretern auf geteilte Reaktionen: Während Bundesschulsprecher Jakob Huber dem Schweitzer-Vorschlag zustimmt, lehnt ihn die Bundesschülervertretung des AHS-Bereiches ab. "Wir halten die Reformpläne von Schweitzer nicht für gut", so AHS-Bereichssprecher Michael Steiner im Gespräch mit der "Presse". Die Matura solle erhalten bleiben, die derzeitige Form sei aber nicht zufriedenstellend.

Die AHS-Schülervertreter haben ein eigenes Konzept erstellt, das dem Bildungsministerium vorgelegt und in die Diskussion um die Oberstufenreform einfließen soll. Die Begutachtungsfrist endet heute, Freitag. Sie schlagen eine Kombination aus Teamarbeit, selbständigem Arbeiten und Einzelprüfungen - in der Form entsprechend der bisherigen Matura - vor.

Konkret sollen bereits am Ende der siebten Klasse Teams von drei bis sechs Schülern ihren betreuenden Lehrern Themen für eine "Diplomarbeit" bekanntgeben, die gegen Ende des ersten Semesters der achten Klasse abgegeben werden muß. Am Ende des Schuljahres muß das Team die Arbeit präsentieren und sich jeder Schüler einer Einzelprüfung unterziehen. Zusätzlich muß jeder Schüler eine eigene Arbeit verfassen, entsprechend der derzeitigen Fachbereichsarbeit.

Der dritte Teil der Abschlußprüfung läuft ähnlich wie die derzeitige Matura
ab: Der Schüler muß in einer lebenden Fremdsprache sowie in Deutsch und Mathematik eine schriftliche Arbeit von je drei Stunden Dauer über den Lehrstoff der Oberstufe ablegen. Zusätzlich kann er sich aus zwei unterschiedlichen Pools (Geisteswissenschaft, Naturwissenschaft, Sprachen) zwei Gegenstände aussuchen, über die er eine mündliche Prüfung, die in der Form ebenfalls der derzeitigen entspricht, ablegt. Die Schülervertreter sehen in ihrem Konzept eine geringere Abhängigkeit von der Tagesverfassung, keine rein punktuelle Überprüfung und mehr Betonung der Team- und Kommunikationsfähigkeit als Vorteile.




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