Lieber Timo,

danke für Deine unermüdliche Tätigkeit!

Was den untenstehnden Artikel betrifft, hab ich schon länger nicht mehr so viel Quatsch auf einmal gelesen. Besonders liebe ich die Argumentation mit dem Einzelfall. Das hat echtes K.Z.*)-Niveau! Wer sein Studium gut organisiert, geht offenbar nicht zum Herrn Prof. L., das erklärt einiges!

Bitte keinen SchülerInnen Klagenfurt zum Studium (besonders der Pädagogik) empfehlen!

*) bedeutet natürlich Kronen-Zeitung.

mkG

Mag. Ronald Eidenberger
GBA-Vorsitzender am
BRG 19, Krottenbachstraße 11-13
1190 Wien

----- Original Message -----
From: "Timo Davogg"
To: "Lehrerforum"
Sent: Monday, June 10, 2002 10:46 AM
Subject: LF: SN: Matura ohne kleines Einmaleins


> SN 10 06 02
>
> Matura ohne kleines Einmaleins
>
> Mangelnde Studierfähigkeit: Bildungsexperte fordert Dialog zwischen
> Unis
und
> Höheren Schulen
>
> WIEN (SN-schli).
>
> "Sechs mal acht", das könne er nicht im Kopf ausrechnen, dazu habe man
schon
> in der Schule immer den Taschenrechner verwendet. Dies erklärte ein
> Klagenfurter Student vor kurzem seinem Professor. Und ähnliche
> Erfahrungen seien kein Einzelfall, betont der Klagenfurter
> Pädagogikprofessor Erich Leitner im Gespräch mit den SN. Die zuletzt
> von der FPÖ angezogene Debatte um eine Abschaffung der Matura sei
> "nicht wirklich durchdacht" und gehe am Problem vorbei. Eine
> bestandene Matura bedeute heute in vielen Fällen
nicht
> gleichzeitig auch die Fähigkeit, einem anspruchsvollen Studiengang
> folgen
zu
> können.
>
> Studierfähigkeit sei bei den heimischen Unianfängern heute sehr oft
> nicht gegeben. Nicht nur,dass es am kleinen Einmaleins gebricht,
> neulich hätten sich in einer Lehrveranstaltung die Hälfte der
> Zweitsemestrigen nichts
unter
> einer "demographischen Entwicklung" vorstellen können und wenn man
> frage, wann der 1. Weltkrieg aus gewesen sei, "wissen das 80 Prozent
> nicht",
betont
> Leitner.
>
> Um Studierfähigkeit der Maturanten zu gewährleisten, fordert Leitner
> einen "kontinuierlichen Dialog zwischen Universitäten und höheren
> Schulen", wie
es
> ihn etwa in England längst gibt. Die Universitäten müssten die
> Möglichkeit haben, einzubringen, welche Voraussetzungen
> Studienanfänger mitbringen sollen. Hierbei gehe es neben
> Allgemeinbildung und Basiswissen vor allem
um
> Lernbereitschaft, Selbstständigkeit, Urteilsfä-higkeit, Belastbarkeit
> und vor allem Selbstorganisation. Studierende mit guter
> Selbstorganisation hätten den besten Studienerfolg, so Leitner.
>
> Durch die Diversifizierung der Schulen, die zur Matura führen, seien
> die Unis heute mit einer "unvorstellbaren Heterogenität" der Studenten
> konfrontiert. Für das Studium Grundlegendes werde dabei in den Höheren
> Schulen oft nicht vermittelt. Wer ein technisches Studium angehe,
> müsse
zum
> Beispiel differenzieren und integrieren können. Studienanfänger, die
> aus
der
> HTL kommen, hätten das nicht gelernt, betont der Klagenfurter
> Bildungsexperte.
>
> Für Leitner ist eine Abschaffung der Matura nicht der richtige Weg.
> Wissen müsse auch überprüft werden, die kommissionelle Prüfung bei der
> Matura
habe
> Öffentlichkeitscharakter und man könne damit weitgehend vermeiden,
> dass etwas "ausgemauschelt" werde.
>
> Es sei allerdings international völlig unüblich, dass die Lehrer, die
> die Schüler unterrichten, auch bei der Matura als Prüfer auftreten.
> Dies sei eine Eigenheit des deutschsprachigen Raums. Damit sei aber
> die Vergleichbarkeit des Standards einer Matura nicht gewährleistet.
> An vielen Hochschulen gebe es das Problem, die Heterogenität der
> Studienanfänger anfangs auszugleichen. Es dauere oft zwei bis drei
> Semester, die Studenten auf einen einigermaßen gleichen Standard zu
> bringen, betont der Leitner.
>
> Leitner tritt dafür ein, an den Universitäten Forderungskataloge
> aufzustellen, die beinhalten, was der Studienanfänger an
> Studierfä-higkeit besitzen solle. Die Fachhochschulen gingen einen
> anderen Weg und
definierten
> genau, was ihre Studenten können müssen. Dann suchen sie sich bei
> einer Aufnahmsprüfung die geeigneten Studenten heraus. Die Unis
> sollten aber bei der allgemeinen Hochschulberechtigung bleiben,
> befindet Leitner. Aufnahmsprüfungen an den Universitäten wären nur für
> den Fall, dass es bei der derzeitigen "Beliebigkeit" bleibe, ein
> "allerletzter Weg".
>



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