Anbei der zweite Teil der Zeitungsberichte; sie zeigen, dass es auch Widerstand gibt.

500 TEILNEHMER: BRG Viktring protestierte gegen den Bildungsabbau                  
Klagenfurt. - Unter massiver Polizeibewachung demonstrierten gestern rund 500 Schüler und Eltern des Gymnasium Viktring vor dem Rathaus gegen den Bildungsabbau. Kein Lehrer war vor Ort. Nur einige pensionierte Lehrkräfte des BRG wurden gesichtet. Laut Dienstanordnung mussten die Lehrer an einer verpflichtenden Konferenz teilnehmen. Lautstark und auf Plakaten forderten die Schüler bei ihrem Marsch durch die Innenstadt mehr Unterrichtsqualität, die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl und ein zeitgemäßes Sprachangebot.
Kleine Zeitung, Freitag 14. Juni 2002

Teilaspekte der Vorgeschichte kann man dem Artikel der Kleinen Zeitung vom Sonntag, den 9. Juni 2002 entnhemen:

Demonstration sorgt für Ärger in Viktringer Schule
Schüler und Elternvertreter des BRG Viktring wollen gegen Sparmaßnahmen demonstrieren - und lösten ein Polit-Scharmützel aus.        
Der Bund hat bei den Schulen den Sparstift angesetzt. Im Bundesrealgymnasium Viktring haben Eltern, Lehrer und Schüler beschlossen, am Donnerstagnachmittag in der Klagenfurter Innenstadt gegen die Streichung von Stunden zu demonstrieren.
Besorgte Eltern haben jetzt aber kritisiert, dass Transparente und sonstiges Material für diese Demonstration während des Unterrichts gebastelt worden seien. Außerdem würden Schüler der Unterstufe dazu gezwungen, an der Demonstration teilzunehmen.
"Stimmt nicht", erklärt Monika Unegg, Obfrau des Elternvereins. "Die Demonstration findet nach der sechsten Unterrichtsstunde statt. Es steht jedem frei, daran teilzunehmen." Rudolf Altersberger, Vizepräsident des Landesschulrates, übt in diesem Zusammenhang Kritik an Landesschulratspräsident Heiner Zechmann. Er habe dem Direktor des BRG Viktring mündlich die Weisung erteilt, es dürfe sich kein Lehrer an der Demonstration beteiligen. Auch das Basteln von Demonstrationsmaterial im Unterricht sei von Zechmann verboten worden.
"Ich finde es toll, dass Eltern und Lehrer versuchen, sich dem Sparwahn entgegenzusetzen und werde selbst an der Demonstration teilnehmen", erklärt Altersberger. Er wirft Zechmann "unpädagogisches Agieren" vor. Dieser war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sein Landesschulinspektor Hans Isop meinte aber gegenüber der Kleinen Zeitung, dass weder der Direktor des BRG Viktring noch Zechmann ihm gegenüber bestätigt hätten, dass eine derartige Weisung in Bezug auf die Lehrer erfolgt sei. Außerdem hätte jede Schule das Recht, sich bildungspolitisch zu äußern.
Für Donnerstagnachmittag, an dem gestreikt werden soll, hätte der Direktor laut Isop aber eine Lehrerkonferenz angesetzt, "an welcher laut Dienstordnung jeder teilnehmen muss".