Liebe Kolleginnen und Kollegen!
 
Die Arbeitsgemeinschaft Germanistik beim Stadtschulrat für Wien protestierte am 29.Mai 2002 in einem Brief an Gehrer gegen die "Kürzung der Stundentafel im Unterrichtsfach Deutsch um eine Stunde"
 
weiters
"Die Erlernung geeigneter Filtertechniken, Auswahlkriterien und Bewertungsfähigkeiten ist, da es zu einem großen Teil um Textverständnis geht, wohl eher Sache des Faches Deutsch als eines wie immer gearteten Faches IKT."
(IKT-InformationKommunikationsTechniken)
 
weiters
"Dem stellen wir das Kozept der Integration der neuen Medien in den Fachunterricht entgegen, wie es auch in der fachdidaktischen Diskussion gefordert wird.
Unangenehm berührt sind wir von der Tatsache, dass von diesen Plänen zu einschneidenden Eingriffen in das  Fach Deutsch mit den davon Betroffenen, den DeutschlehrerInnen, kein Gespräch gesucht wird und dass die Arbeitsgemeinschaft nicht einmal davon informiert wird.
Auf Kommunikationstechnik zu setzen, aber die Kommunikation zu vermeiden kann nicht der richtige Weg sein. Kommunikation will gelernt sein. Der Deutschunterricht ist ein guter Platz dafür.
 
Wir ersuchen daher dringend, von der Streichung einer weiteren Deutschstunde in der Unterstufe abzusehen." (Von mir unterstrichen!)
 
So die KollegInnen und Kollegen  der Arbeitsgemeinschaft Germanistik.
 
Was aber über das Besondere des Deuschtunterrichts hinausreicht ist die Methode, die uns alle zum Protest aufrufen muß.
Diese Methode ist hinterhältig: Man gliedert einen Teil der Studentafel nach Belieben aus, gibt dem ausgegliederten Teil einen anderen Inhalt und Namen und verspricht zugleich den gleichen Kolleginnen und Kollegen die Stunden, die sie ohndies für ihre Verpflichtung brauchen.
Durch reine administrative Willkürakte sollen offensichtlich andere Inhalte und Anforderungprofile in die Schule hineingezwungen werden.(Hier war es vielleicht Bill Gates persönlich!)
 
Diese Form kann an alle Fächer angelegt werden. Unterrichten kann aber diese "neuen" Fächer aber nur eine Lehrkraft, die z.B. einen umfangreichen Computerkurs in St. Pölten  gemacht hat(teilweise natürlich auf eigene Kosten!...usw.)
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
 
Protestiert noch bei euren Abschluß-und Notenkonferenzen!
 
Viele sind noch vollkommen ohne Information !!!!
 
Die Regelung nach diesen Plänen soll in einem Jahr durchgeführt werden.
Leider ist das nur ein kleiner Klacks gegen die Dinge, die uns bereits aufgenötigt worden sind. Tatsache ist: Solange wir uns nicht selbst auf die Füsse stellen und solidarisch gegen diesen Unsinn auftreten, werden wir uns solche Frecheiten ständig bieten lassen müssen.Vielleicht wird aber der Herbst etwas anders.
Es muß baldigst an allen Dienststellen die Streikvorbereitung diskutiert werden als wirkungsvolle Maßnahme gegen all diese ständigen Zumutungen.
Nicht mehr die Frage, ob wir streiken wollen , sondern wie und wann wir einen Streik durchführen können, steht an. Alles dreht sich um diese Frage !
 
Herzlichen Gruß !
Helmut Kraus
BRG 15-Henriettenplatz
UBG-WIEN/NÖ