Zum Thema Geschichte:
Langsam wird man den Verdacht nicht los, dass es keine objektive Geschichtsschreibung geben kann - oder darf. Man erkennt Sieger- oder linke bzw. rechte Geschichtsschreibung. Jeder Verfasser möchte offensichtlich eher seine Meinung oder die seiner Auftraggeber transportieren als objektivierbare Fakten. In diesem Sinne würde ich auch diesen Streit sehen.
Schöne Grüße
Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:burianh@aon.at"Herwig Burian
To: HYPERLINK "mailto:lehrerforum@ccc.at"Lehrerforum
Sent: Sunday, June 16, 2002 7:44 PM
Subject: LF: Pragmatisierung - Kärnten 1-3
Warum gibt es keinen Aufstand der Gewerkschaft gegen die kalte Abschaffung der Pragmatisierung (keine Pragmatisierungen ab 40)?
Ist der Öffentliche Dienst wirklich vor Willküraktionen gefeit? Ist die Unabhängigkeit der Lehrer-innen-Entscheidung überall gewährleistet? Liest man die folgenden zwei Zeitungsberichte, könnte man dies bezweifeln.
Herwig Burian
BG/BRG Villach-St. Martin
KÄRNTEN 1
Der mutige Kommentar des Kärntner Journalisten Wolfgang Rausch:
"Provessor"
Heiner Zechmann ist im Frühjahr des Vorjahres als neuer Landesschulratspräsident mit dem Vorsatz angetreten, den Stau bei den Direktoren- und Inspektorenbesetzungen zu beheben. Knapp 15 Monate später ist die Kolonne noch länger geworden, weil das von FP und VP im Kollegium des Landesschulrates abgesegnete Objektivierungsmodell, das Zechmanns Handschrift trägt, den Praxistest nicht bestand und nach zwei Versuchen im Herbst in der Schublade verschwand. Zechmann ist es seither nicht gelungen, sich mit SP und VP auf ein praktikables Modell zu einigen, was auch an den Verhandlungspartnern liegen mag.
Dies entschuldigt allerdings nicht die Notlösung Zechmanns, die vakanten Posten generell provisorisch zu besetzen. 32 "Provessoren" amtieren mittlerweile. Viele von ihnen, speziell an Schaltstellen, sind "blau". Diese Umfärbung des Schulwesens soll, darauf kann man wetten, mit Garantie nicht provisorisch bleiben!
Kleine Zeitung 2. Juni 2002
KÄRNTEN 2
Wanderausstellung über Kärntens Geschichte für Kärntens Schulen
Landeshauptmann Jörg Haider heute beim „Fest der Freiheit" des Kärntner Abwehrkämpferbundes (KAB) in Ferlach:
„... Der Landeshauptmann bekräftigte auch seine Kritik am ORF für die Ausstrahlung des Partisanenbeitrages. Dies sei Provokation und gezielte Geschichtsfälschung. Kein Wort sei darin gesagt über die Greueltaten der Partisanen, die nach dem Krieg verübt wurden. Bis heute fehle die Bereitschaft, die entsprechenden Akten offenzulegen.
Er habe veranlasst, dass zusammen mit dem Landesarchiv eine neue Dokumentation zu dieser Thematik produziert wird, um die historische Wahrheit umfassend gegenüber den Österreichern aufs Tapet zu bringen, teilte der Landeshauptmann mit. Zudem habe er einen Auftrag gegeben, in Kooperation mit dem Landesarchiv und Geschichtsverein eine Wanderausstellung zu machen und an Kärntens Schulen durchzuführen.
Die Kärntner Geschichte solle in voller Breite und objektiv dargestellt werden. Die Jugend sei positiv zur Heimat eingestellt und sollte kein schlechtes Gewissen haben, heimattreu zu sein. Die entsprechende Gehirnwäsche müsse abgestellt werden, so Haider."
Landespressedienst vom Sonntag, den 16. Juni 2002
KÄRNTEN 3
Kärntens Landeshauptmann besitzt noch „seinen Kinder-Teddy". „Er trägt einen Trachtenanzug" verriet Haider.
Kleine Zeitung Samstag, 15. Juni 2002