TU-Rektor: Lehrer aufwerten
Schlechtes Sozialprestige ist "bildungspolitisches Problem"

Wien - Früher sei der Lehrer hochgeachteter "Hofrat" gewesen, heutzutage
leide er unter schlechtem Sozialprestige. Für Peter Skalicky, Rektor der
Technischen Universität Wien, ist dies eines der größten bildungspolitischen
Probleme des Landes.

Das Lehramtsstudium werde an den Unis beinahe als "eine Art B-Zug"
betrachtet. Deswegen wäre eine Reform - und Aufwertung - nötig, sagt der
Physikprofessor im STANDARD-Gespräch. Wobei Skalicky nicht dem (vor allem in
Deutschland diskutierten) Trend folgen würde, wonach die pädagogische
Ausbildung wichtiger als die fachliche wäre. Ihm schwebt eine erstklassige
Pädagogik - aber erst nach dem wissenschaftlichen Grundstudium vor. Denn wer
das Fach nicht beherrsche, könne es auch nicht erklären. Sein Modell würde
das Studium verlängern, "aber das sollten wir uns leisten".

An der TU wird ab Herbst ein achtsemestriges Lehramtsstudium Informatik
eingerichtet. Skalicky verteidigt den Informatikunterricht, der beginnend
mit 2004 schon ab der fünften Schulstufe vorgesehen ist: "Es geht nicht um
den simplen Umgang mit dem Computer, sondern um Verarbeitung von Daten." (mon)

© DER STANDARD, 28. Juni 2002

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