Lieber Kollege Wittek,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Günter Wittek schrieb:
> ... Aber meines Erachtens ist das noch
> zentralere Anliegen, mehr als bisher zu tun, damit es in Österreich
> weniger Schulversager, Repetenten und Abbrecher gibt. Es wird die
> Aufgabe einer neuen Bildungspolitik sein, Schüler und Lehrer neu zu
> motivieren.
Da stimmen wir überein. Wir alle (Lehrer, Politiker, ...) sollten alles dazu tun, dass möglichst viele Schüler so gut gefördert werden, dass sie eben nicht Repetenten oder Abbrecher werden, sondern dass sie den Unterricht sogar interessant finden und dass ihre Leistungen so gut sind, dass sie sich über ein drohendes Nicht genügend gar nicht mehr den Kopf zerbrechen müssen. Der Unterschied zwischen meinem Standpunkt und dem der SPÖ ist aber der, dass ich es für sinnvoll halte, dass jene, bei denen alle Versuche, sie zu einer entsprechenden Leistung zu motivieren und zu unterstützen, fehlschlagen, die Schulstufe wiederholen sollen - hoffentlich ist es bei möglichst wenigen notwendig. Aus der Aussendung von Kuntzl ergibt sich aber, dass alle aufstiegen sollen, gleichgültig, ob sie die Lernziele auch nur annähernd erreicht haben.
> ...
> Wollen Sie, Kollege Friebel, mit einem Beharren auf der Zwei-
> drittelmehrheit einer verantwortungsbewußten und angemessen sorgsamen
> neuen Bildungspolitik im Wege stehen und weiter nur darin groß sein,
> zu verhindern, dass endlich einmal etwas Vernünftiges geschehen kann?
Nein. Ich bin überzeugt, dass man für vernünftige Reformen, deren Sinn allgemein einsichtig ist, auch eine 2/3-Mehrheit bekommt. Die 2/3-Mehrheit bekommt man aber nicht für bloß ideologisch motivierte Änderungen (z.B. Aufsteigen für alle ohne Rücksicht auf ihre Leistungen, gemeinsame Schule der 10- bis 14-jährigen, Abschaffung der Noten etc.) - und das ist gut so.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Friebel
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