S.g. Kollege Winterstein!

1. Wenn Sie von einem Schüler schreiben, der in Mathematik versagt und deshalb als Repetent "sehr viel Zeit in den anderen Gegenständen, die er oder sie durchaus beherrscht" verplempert, so beschreiben Sie einen Fall, der gar nicht eintreten sollte. Gerade für solche SchülerInnen ist ja die Aufstiegsklausel da. Auch die von Ihnen angesprochenen "vehementen Gegner des Aufsteigens mit einem 'Nicht genügend'" werden die Klausel in einem solchen Fall nicht verweigern, oder aber überstimmt werden.

2. Gäbe es ein automatisches Aufsteigen mit einem Nicht genügend, wäre die logische Konsequenz dann eine Aufstiegsklausel für zwei Nicht genügend. Dann geht die Geschichte von vorne los: Wegen zweier schwacher Fächer soll ein Schüler eine Klasse wiederholen, wo er doch in den anderen 10 positiv ist? Nach ein paar Jahren landen wir dann bei 50% der Gegenstände, die positiv sein müssen, damit ein Schüler aufsteigen kann.
Wo wäre Ihre persönliche Schmerzgrenze als Firmenchef, der einen Lehrling
einstellt?

MfG
Erich Wallner




kurt_winterstein wrote:

> Das Problem ist doch, dass ein Schüler oder eine
> Schülerin mit einer ungenügenden Leistung in
> Mathematik gezwungen wird, sehr viel Zeit in
> den anderen Gegenständen, die er oder sie
> durchaus beherrscht, zu verplempern.
> Würden wir endlich vom Stundenkanon abgehen,
> der die SchülerInnen zwingt, in den verschiedenen
> Einheitsschulen, die wir ja haben, in denen nämlich
> verlangt wird, dass sich alle SchülerInnen im gleichen
> Tempo zur gleichen Zeit mit den gleichen Inhalten
> beschäftigen, wäre es kein Problem, sich auf
> auftretende Schwächen mehr zu konzentrieren.
> P.S. Ich weiß, dass viele von uns -und dazu zähle
> ich mich auch- versuchen, in unserem verrückten
> Schulsystem auf die verschiedenen Interessen und
> Begabungen einzugehen, aber das sind und bleiben
> halt doch nur Korrekturversuche eines an sich
> ziemlich schwachsinnigen Systems, das allen
> entwicklungspsychologischen Erkenntnissen widerspricht.
> P.P.S. Natülich wird es auch in einer Schule, die auf die
> Verschiedenheit der SchülerInnen eingeht, aus organisatorischen > Gründen immer wieder Frontalvorträge vor einem größeren > SchülerInnenkreis geben. > > Aber so lange das System 50 Minuten "Vermehrung der > Hamster", 5-10 Minuten Wurstsemmel, "Cosinussatz", > 5-10 Minuten Wurstsemmel, "Der Trägheitssatz" usw. > nicht endlich abgeschafft wird -und das gibt organisatorische > Probleme, und da müssen wir alle dazulernen, weiß ich > schon, aber das sind wir den Kindern schuldig, und die > dafür nötigen Mittel ist die Gesellschaft den Kindern schuldig- > also solange dieses System nicht endlich abgeschafft wird, > solange sollten sich die vehementen Gegner des Aufsteigens > mit einem "Nicht genügend" doch dazu bequemen, eine > Antwort auf die Frage zu geben, warum die Kinder wegen > mangelnder Leistung in einem Fach den überwiegenden Teil > ihrer Zeit mit der Wiederholung von Inhalten beschäftigt sein > soll, die sie sich bereits erfolgreich angeeignet haben. > > Kurt Winterstein > >



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