Lieber Kollege Fischbacher!
Diese Studie macht es sich s e h r  einfach. Vielleicht sollte sich der Verfasser einmal die Mühe machen und die deutschen Ergebnisse genauer analysieren.
Weiters kann ich keinen Grund finden, warum Schüler aus der Hauptschule a priori nicht als Nobelpreisträger in Frage kommen. Ich kenne genügend tüchtige Menschen, die eine gute Hauptschule besucht haben. Außerdem fehlt mir in der Studie ein Hinweis darauf, warum die AHS/BHS-Absolventen keine Nobelpreisträger werden. Ich glaube, dass wir an unseren Schulen sehr wohl guten Naturwissenschaftsunterricht haben.
MfG
Josef Zwickl

----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:k.paw.fischbacher@utanet.at"Karl Fischbacher
To: HYPERLINK "mailto:lehrerforum@ccc.at"lehrerforum@ccc.at
Cc: HYPERLINK "mailto:k.paw.fischbacher@utanet.at"Karl Fischbacher
Sent: Tuesday, July 09, 2002 11:03 PM
Subject: LF: Warum so wenig NobelpreisträgerInnen?

VIELE TALENTE AUS DER HAUPTSCHULE BLEIBEN UNGENÜTZT

 Abgesehen davon, dass Kriminelle wie Kissinger, Begin oder de Klerk Nobelpreise erhielten, ist es schon eine Blamage, dass Österreich gerade auf naturwissenschaftlichem Gebiet so wenige PreisträgerInnen stellt. Der Grazer Soziologe Max Haller hat diese Blamage untersucht und dies neben unzureichender Förderung von Begabungen von Studierenden und der verwaltungsmäßigen Überlastung von ProfessorInnen in Österreich  an der Aussortierung von Jugendlichen in AHS und Hauptschule fest gemacht. „Damit würden viele Talente unter jenen ungenutzt gelassen, die nur die Hauptschule besuchen.“ (der Standard, 9.7.02)

 Gehrer & RechtspopulistInnen haben selbst zu den letzten Ergebnissen der PISA-Studie den Anachronismus einer Trennung des Schulsystems ab dem 10. Lebensjahr verteidigt – hauptsächlich mit dem demagogischen Hinweis auf Deutschlands  „Gesamtschulen“ und schlechteres Abschneiden in der PISA-Studie (Deutschland, wo „Gesamtschulen“ nicht nationalweit eingeführt sind!). Indes „... hat sich kein Land, das  ein differenziertes Schulsystem bei den Zehn- bis 14 Jährigen hat, besser positionieren können als die Länder, die nicht differenzieren.“ (Karl Blüml)!

 Mal sehen, welche Dümmlichkeiten gegen die Gemeinsame Schule von der 1. – 9. Schulstufe Gehrer & Schweitzer diesmal zu den Forschungsergebnissen von  Max Haller einfallen?

 Karl Fischbacher