Lieber Kollege Friebel!
Danke für Ihre Erklärungen, aber ich denke, dass es Koll. Kranz und Wittek nicht um die Sache selbst geht. Es werden gezielt Schauermärchen in die Welt gesetzt um die derzeitige Regierung - die uns allerdings nicht gerade gut gesonnen zu sein scheint- als Gefahr für die Demokratie hinzustellen.Das ist nichts weiter als Parteipolemik und der linke STANDARD gefällt sich natürlich gut in dieser Rolle, zumal man den Verantwortlichen dieser Zeitung zum Zeitpunkt ihrer Gründung schon klar gemacht hat, wer die Presseförderungen vergibt. Dass der STANDARD seine politische Linie seit 2000 auch nicht geändert hat, ist allerdings weniger der Verdienst der Redakteure sondern schon eher jener der jetzigen Regierung, die offensichtlich keinen so großen politischen Druck ausübte als andere zuvor. Schöne Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Peter Friebel"
To:
Sent: Wednesday, July 10, 2002 5:03 PM
Subject: Re: LF: Re: das darf nicht wahr sein!!!
> Liebe Kolleginnen und Kollegen!
>
> Den Vorschlag von Koll. Wittek, einfach die gewählten
> Personalvertreter nicht mehr anzuerkennen, finde ich äußerst
> undemokratisch. Man kann ja auch nicht mitten in einer
> Legislaturperiode plötzlich den gewählten Nationalrat nicht mehr
> anerkennen, nur weil es während der Legislaturperiode keine Neuwahlen
> gibt (oder weil einem die Zusammensetzung nicht passt).
>
> Im AHS-Bereich, dem Koll. Wittek genauso wie ich angehört, wurden wie
> in den meisten Bereichen des öffentlichen Dienstes (ich nehme an auch
> bei den anderen Lehrergruppen?) die derzeit amtierenden
> Personalvertreter 1999 gewählt.
>
> Da das Gesetz (PVG) eine fünfjährige Periode vorsieht, sind die
> Personalvertreter bis 2004 gewählt. Wer nicht anerkennt, dass ein
> Gremium für die Dauer gewählt ist, die im Gesetz vorgesehen ist, bzw.
> dass für eine frühere Beendigung der Funktionsperiode (etwa eine
> Abwahl) die im Gesetz vorgesehene Vorgangsweise einzuhalten ist,
> stellt damit die Grundfesten der Demokratie in Frage.
>
> Falls ein PV-Gremium als Ganzes (mit 2/3-Mehrheit) seinen Rücktritt
> beschließt oder von der Dienststellenversammlung abgesetzt wird, ist
> gemäß PVG natürlich vor 2004 eine Wahl durchzuführen.
>
> Der Absatz über Südamerika im unten zitierten Mail soll doch
> hoffentlich kein Aufruf, die Demokratie durch die Anarchie zu
> ersetzen, sein?
>
> Liebe Grüße
> Peter Friebel
>
>
> Günter Wittek schrieb:
> >
> > Liebe Kollegin Kranz,
> >
> > es kommt nicht darauf an, dass PV-Wahlen abgeschafft oder
> > durchgeführt werden, es kommt darauf an, welche Antwort wir auf
> > dieses Ansinnen geben.
> >
> > Wenn wir sagen, es gibt keine "gewählten" Personalvertreter mehr,
> > also vertreten wir alle ab heute unsere Interessen selber und wir
> > sind ab heute alle unsere eigenen Personalvertreter, na wetten, dass
> > dann bald die "organisatorischen Probleme" gelöst werden können. Es
> > ist doch immer schon ein Hemmschuh gewesen, dass einzelne Leute die
> > Stimmen der Kollegenschaft bekommen sollen, damit die anderen
> > gefälligst stumm bleiben sollen. Schluss damit, ich bin damit
> > einverstanden. Denn reden wir erst einmal selber und bleiben wir am
> > Ball, bis wir etwas durchgesetzt haben, dann wird sich nachhaltig
> > etwas bewegen.
> >
> > Auch der Vergleich mit dem Parlament ist gar nicht so schlecht. Das
> > System funktioniert ja nur deswegen, weil wir es tagtäglich
> > anerkennen. In Südamerika, besonders in Argentinien, ist es so,
> > dass dem weitaus überwiegenden Teil der Bevölkerung sämtlich Gesetze
> > völlig egal sind, es haben sich neue Strukturen herausgebildet, eine
> > "neue" Demokratie. Es sollte uns nur klar sein, dass diese
> > Regierung auch Österreich auf diesen (auf den ersten Blick etwas
> > abenteuerlich anmutenden) Weg führt.
> >
> > Es gibt 2 Möglichkeiten. Wir bekämpfen die Lobbies, die unsere
> > bisherige repräsentative Demokratie ad absurdum führen, oder wir
> > lassen uns auf das Abenteuer ein. Die Schweizer Sozialdemokratie
> > bekämpft nun aus Anlass des Rentenklaus massiv die Stiftungslobbies,
> > und nennt die Namen der Verantwortlichen. Das müsste in Österreich
> > auch geschehen, d.h. nicht die Namen der "ausführenden Beamten",
> > sondern die Namen der wirklichen Verursacher.
> >
> > mkG
> > Günter Wittek
>
>
> --
> Diese Liste wird vom Computer Communications Club
> (http://www.ccc.or.at) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu
> lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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