Zur Information zwei Aussendungen "LehrerInnenschwemme/Auslese- und
Aufnahmeverfahren":
OTS019 5 II 0191 FMB0001 28.Jul 02
POLITIK BILDUNG SCHULE LEHRERINNEN
Brosz: Bildungssparpaket Ursache für steigende LehrerInnen-Arbeitslosigkeit
Utl: Bildung kleinerer Klassen würde Arbeitslosigkeit reduzieren und Qualität steigern =
Wien (OTS) "Die steigende Zahl von arbeitslosen LehrerInnen ist vor allem durch die Einsparungen im Bildungsbereich verursacht. Allein durch das Einfrieren des Bildungsbudgets seit Beginn der blau-schwarzen Regierung wurde den Schulen etwa eine Milliarde vorenthalten", so der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz, in Reaktion auf heute im Kurier veröffentlichte Zahlen. Diese Einsparungen führen zu steigenden KlassenschülerInnenhöchstzahlen, zur Reduktion der Sprachgruppenteilungen - d.h. im Fremdsprachenunterricht gehen die Klassenteilungen zurück - und zur radikalen Kürzung der unverbindlichen Übungen bzw. Freigegenstände. "All das lässt die Ausbildungsqualität an den Schulen sinken", so Brosz.
Zweifellos sei richtig, dass es im Pflichtschulbereich sinkende SchülerInnenzahlen gäbe. "Eine vernünftige Politik hätte diese sinkende SchülerInnenzahl durch die Bildung kleinerer Klassen ausgeglichen, was die Qualität des Unterrichts gehoben hätte", so Brosz. Die derzeitige Politik sei auch extrem kurzsichtig. Denn durch das Nichtbeschäftigen von LehrerInnen werde es nach dem absehbaren Pensionierungsschub in den nächsten Jahren zum LehrerInnenmangel kommen. Jene, die jetzt keinen Job bekommen, werden dann sicher nicht mehr zur Verfügung stehen, da sie sich um eine andere Alternative umsehen müssen, so Brosz.
OTS089 5 II 0234 FMB0004 29.Jul 02
POLITIK BILDUNG SCHULE UNIVERSITÄTEN
Brosz: Beobachtungsverfahren bei AHS-Aufnahme ist pädagogischer Unfug
Utl: Ausleseverfahren für LehrerInnen widerspricht freiem Hochschulzugang =
Wien (OTS) "Das von FP-Schweitzer vorgeschlagene Ausleseverfahren bei der Aufnahme in die AHS ist schwerster pädagogischer Unfug. Als ehemaliger AHS-Lehrer sollte sogar Schweitzer bewusst sein, dass gerade die Übertrittsphase für SchülerInnen eine erhöhte Belastung mit sich bringt. Übertrittschwierigkeiten mit Schulverweisen zu sanktionieren, kann wohl nicht die Lösung sein", so Dieter Brosz, Bildungssprecher der Grünen.
Zudem habe gerade die PISA-Studien eindrucksvoll belegt, daß eine frühe Aufteilung der SchülerInnen auf Hauptschule und Gymnasium nicht sinnvoll ist. Länder, die auf eine derartige Selektion verzichten, verbessern die Chance von Kindern aus weniger begüterten Familien und erreichen insgesamt bessere Gesamtergebnisse. "Die FPÖ dagegen möchte neue Hürden errichten und damit wohl Kinder aus weniger begüterten Familien benachteiligen", so Brosz.
Ablehnend reagiert Brosz auch auf den Vorschlag des FP-Bildungssprechers Schender nach einem Ausleseverfahren für LehrerInnen, mit dem der freie Hochschulzugang eingeschränkt werdwürde. "Wer auf Finnland verweist, muss das gesamte System heranziehen. In Finnland gibt es zwar Aufnahmeverfahren, aber an allen Universitäten. Gleichzeitig wird in jährlichen Vereinbarungen zwischen dem Ministerium und den Instituten die Zahl der Studienplätze festgelegt. Für 70 % der AbsolventInnen höherer Schulen, die in Finnland von einem Großteil der SchülerInnen besucht werden, müssen Hochschulplätze zur Verfügung stehen. Finnland hat eine der höchsten AkademikerInnenraten in der EU, Österreich rangiert am untersten Ende. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen," kritisiert Brosz.
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