Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

War gestern auf der Kurier Titelseite die Hiobsbotschaft zu lesen: "8300 Lehrer ohne Berufsaussichten" oder so ähnlich so steht auch heute auf der Titelseite folgender Artikel: Das so nebenbei in Bezug auf die Abfangjägerdiskussion im Lehrerforum!

Mit freundlichen Grüßen!

Heinrich Kreissl

KURIER Ausgabe vom: 29.07.2002

FP will Ausleseverfahren für Lehrer
Pädagogische Eignung als Voraussetzung. Aufnahmeverfahren für AHS.

Der KURIER-Bericht über die Warteliste für Job suchende Lehrer – 8300 Pädagogen haben derzeit keine Chance auf eine Stelle – hat politische Reaktionen ausgelöst. Grünen-Bildungssprecher Dieter Brosz macht den Budgetsparkurs der Regierung für die Lehrerarbeitslosigkeit verantwortlich. Sein VP-Pendant Werner Amon sieht das anders: „Das ist eine Konsequenz aus den geburtenschwachen Jahrgängen einerseits und dem ,run‘ der Studierenden auf den Lehrer-Job andererseits.


Geht es nach der FPÖ, ist es mit dem ,run‘ bald vorbei. Maturanten sollen nicht mehr ohne weiteres ein Lehramtsstudium an der Uni beginnen können. Bildungssprecher Rüdiger Schender fordert im KURIER-Gespräch Zugangsbestimmungen für angehende Lehrer. Viele wüssten erst im Probejahr nach dem Universitäts-Studium, ob sie für den Job befähigt sind: „Weil sie erst dann in der Klasse stehen und die nötige Praxis bekommen. Vorher ist alles Theorie.


Damit sollte Schluss sein: In einer Art Studieneingangsphase sollen pädagogisches Know-how und Praxis vermittelt werden. Schender: „Es wird geschaut, ob der Anwärter für den Umgang mit Schülern geeignet ist. Ist er das nicht oder interessiert ihn das nicht, kann er die Berufswahl sofort, nicht erst nach Jahren korrigieren.“ Übernehmen könnten das die Pädagogischen Akademien, die 2007 zu Hochschulen werden sollen. Erst nach dieser Grundausbildung soll das Fachstudium an der Uni möglich sein. In Summe dürfe die Ausbildung allerdings nicht länger sein als bisher.

Vorbild für Schender ist Finnland: Dort gibt es eine Aufnahmeprüfung an der
Universität: „Heuer wurden nur 30 Prozent genommen.


Darüber hinaus fordert FPÖ-Generalsekretär Karl Schweitzer eine neue Zugangsregelung für AHS. Denn trotz gleicher Noten im Volksschulzeugnis könne das Niveau der Kinder unterschiedlich sein. Eine Prognose des Volksschullehrers über die Fähigkeiten des Schülers ist Schweitzer zu wenig. Er will ein „Beobachtungsverfahren“ am Gymnasium: Nach dem ersten Halbjahr entscheidet die Klassenkonferenz, ob der Jugendliche für den Schultyp taugt.

Das sei besonders im Hinblick auf die Autonomie der Schulen (Schwerpunkt-,
Profilbildung) bedeutend, meint der Blaue. Und nennt ein Beispiel: Selbst wenn ein Volksschullehrer einem Schüler attestiere, „dass er mit Musik was am Kasten hat“, heiße das nicht, dass er die Voraussetzungen für ein Musikgymnasium erfüllt. Also müsse dort geprüft werden, „ob er in der Lage ist, ein Instrument so zu beherrschen, dass er die Schule abschließen kann“. „Es kann heraus kommen, dass es nicht gescheit ist, den Schüler zu behalten. “

Karin Leitner


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