GÖD-Vertreter beharren auf Gehaltserhöhung

Trotz der Hochwasser-Katastrophe und der auf 2004 verschobenen Steuerreform beharren Spitzenvertreter der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) auf ihrer Forderung nach einer "normalen" Gehaltserhöhung.

"Aus heutiger Sicht treibt es auf einen Streik zu", erklärte der Vorsitzende der Pflichtschullehrer in der GÖD, Walter Riegler, in der Donnerstag-Ausgabe des "Kurier".

Der Chef der mit rund 45.000 Mitgliedern stärksten GÖD-Sektion rechnet, dass die Regierung die Gespräche mit dem Hinweis "Es gibt kein Geld" beginnen wird. "Dann muss sehr schnell ein Streik her", sagte der Christgewerkschafter.

Die Flut als Argument gegen Gehaltserhöhungen lehnt Riegler ab: "Wir allein sicher nicht. Sonst gibt es jährlich einen anderen Grund." Wenn alle Berufsgruppen ein Opfer bringen, wären die Beamten aber "mit im Boot".

FSG: Regierung hat Bevölkerung angelogen

Auch die sozialdemokratischen Vertreter in der GÖD befürchten, dass die Regierung zum Auftakt der Gehaltsverhandlungen im Herbst das Hochwasser ins Treffen führen wird. "Diese Regierung hat schon immer die Bevölkerung angelogen. Sie wird auch jetzt mit diesem Schmäh kommen", sagte Richard Holzer, der FSG-Chef in der GÖD.

Das seien aber keine Argumente für einen kargen Lohnabschluss. "Man kann nicht weiter die Kaufkraft einer großen Berufsgruppe abschöpfen. Noch dazu, wo unter den öffentlich Bediensteten ebenfalls sehr viele Flut-Geschädigte sind."

"Dann gibt's Zoff"

Konkreter wird GÖD-Besoldungsreferent Peter Korecky: Sollte sich die zuständige Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (FPÖ) nicht an die vereinbarte Abgeltung der Inflation halten, "gibt's Zoff - und den nicht zu knapp".

Noch vor der Flutkatastrophe hatte auch GÖD-Vorsitzender Fritz Neugebauer betont, dass an der Inflationsabgeltung für heuer kein Weg vorbei führe. Für das Jahr 2003 fordert die GÖD eine Gehaltserhöhung, "die eine Abgeltung der (prognostizierten) Inflationsrate und einen angemessenen Anteil am Wirtschaftswachstum umfassen muss". Diese Forderungen hat die GÖD Riess-Passer bereits in einem Brief mitgeteilt, in dem sie formell um die Aufnahme der Gehaltsverhandlungen ersucht.



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