Geschätzter Herr Kollege Wallner!
Zwei Dinge gefallen mir an Ihrem Kommentar nicht:
1) Mit der Perspektive auf Verhandlungen, aber auch überhaupt auf den Gedanken der gewerkschaftlichen Solidarität, wäre es nicht sehr dienlich, uns als Musterschüler oder gar als Leute zu profilieren, die mit dem Finger auf die Beamtenkollegen und -kolleginnen zeigen nach dem Motto: "Schaut an, wie gut wir sind!" Den Lehrern brandet von den übrigen Sektionen der GÖD nicht unbedingt nur Verständnis entgegen. Das mag wohl auch mit dem oft neunmalklugen Getue mancher Leute in unserer Branche zu tun haben. Wenn wir wirklich eine gescheite Gehaltsverhandlung wollen und nicht wieder die "Akademikersektionen" im ZV der GÖD alleine bleiben wollen, dann müssen wir um Verständis werben und nicht selbstgefällig auftreten.
2) Gerade der neue § 61GG hat auch den Vorteil gebracht, dass man vielleicht die eine oder andere Krankheit - auch mit dem Blick auf supplierende Kollegen, die ja nun bei der Krankenstandsüberschreitung von 14 Tagen eine Änderung des Dienstplanes erfahren und damit die Supplierung ganz normal gezahlt wird
- ganz gut auskurieren kann, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dass man den armen Kollegen etwas Schlimmes antut. Das bringt auch eine gewisse Entlastung. Mit freundlichen grüßen, Karl Digruber
> Kommentar E.W.:
>
> Bei diesen Zahlen – von der PVA selber erhoben! - könnte man
> fast
auf
> den Gedanken kommen, man hätte nicht die Angestellten, sondern die
> Patienten untersucht. 15% pro Jahr länger als 3 Wochen AM STÜCK krank
> heißt ja, daß diese Leute auch noch zusätzliche Krankenstände gehabt
> haben könnten / dürften.
>
> Umgerechnet auf eine mittelgroße Höhere Schule hieße das, daß fast ein
> Dutzend der ProfessorInnen jedes Jahr (mindestens) eine
> Drei-Wochen-Periode fehlten. Ich glaube, so ein Siechenheim gibt es in
> ganz Österreich kein einziges – oder weiß jemand ein Beispiel?
>
> Überhaupt kommt mir vor, daß in der Lehrerschaft die Krankenstände
> deutlich unter dem Bevölkerungsschnitt liegen (lt. Artikel im Vorjahr
> 13,4 Tage). Überzeugt bin ich auch davon, daß wir LehrerInnen unter
> dem Beamten-Schnitt liegen (lt. Artikel 15,6 Tage). Das legt schon die
> Mathematik nahe, weil unsere Krankenstände in den Ferien ja nicht zu
> Buche schlagen. Daraus folgt auch, daß die Beamten-Statistik durch die
> Lehrer geschönt wird. Hauptsächlich dürfte es aber der soziale und
> pädagogische Druck sein, der uns Lehrerinnen das Krankfeiern
> verunmöglicht: (Gratis-) Supplierungen und der Umstand, daß man die
> Ausfälle (Schularbeiten!) ja doch größtenteils selber nachholen muß.
>
> Schlußfolgerung: Wenn es für Beamte allgemein Krankenstands-Zahlen
> gibt, wird es ja wohl auch welche für Lehrer geben. Im Vorfeld von
> Gehaltsverhandlungen wäre es keine schlechte Idee, die einmal unter
> die Lupe zu nehmen – und sei es nur für den internen Gebrauch:
> Die GÖD schließt ja für alle Beamte ab, aber sollte sie wieder einmal
> auf den Gedanken von Fixbeträgen kommen, dann wäre ein dezenter
> Hinweis seitens der Lehrergewerkschaft angebracht, daß es Beamte gibt,
> die mehr, und solche, die weniger für ihr Geld arbeiten …
>
>
>
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