Lieber Kollege Muther!
Bei der Glaubwürdigkeit, die Vizekanzlerin Passer an den Tag legt (Bei Einberufung eines Sonderparteitags stehe ich nicht mehr zur Verfügung - Ab heute sieht das schon wieder anders aus!) wäre es wohl egal gewesen, was die GÖD ausgehandelt hätte (ohne die Verhandler für ihren Diletantismus in Schutz nehmen zu wollen).
Wir sehen uns eben einer Regierung gegenüber, die mit einem Wortbruch gegründet wurde und so arbeitet - bzw. seit langem nur mehr streitet oder gelassen dem Kaoalitionspartner zusieht anstatt zu arbeiten, dass wir zurzeit die höchste Sommer-Arbeitslosigkeit  seit 1945 haben!! Von den anderen wirtschaftlichen Eckdaten will ich gar nicht reden.
Versprechen zu brechen ist eben der Stil der  Wende. Wie üblich läuft schon sei einiger Zeit die Beamtenhatz (Pflichtschullehrer...). Da ist es ein wenig tröstlich einmal einen halbwegs positiven Artikel ("Unbedankter öffentlicher Dienst" von C. Seidl) über uns  Beamte im Standard lesen zu können.
mfg Herbert Till

----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:muther.bertel@vol.at"Ekkehard Muther
To: HYPERLINK "mailto:LEHRERFORUM@ccc.at"Lehrerforum
Sent: Monday, September 02, 2002 3:20 PM
Subject: LF: rieß-passer

Rieß-Passer stellt die Vereinbarung über die Inflationabgeltung 2002 in Abrede, weil ihr das politisch so passt und weil die Vereinbarung so schwammig formuliert ist, dass sie sich damit leicht tut. Wörtlich lautet die Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Gewerkschaft öffentlicher Dienst zum Gehaltsabkommen 2001/2002:
 
Mit 1.1.2001 werden die Gehälter mit dem Fixbetrag von ATS 500,- erhöht. Ab 1.1.2002 werden die Bezüge um 0,8% erhöht; zum 1.1.2003 erfolgt eine Überprüfung der tatsächlichen Inflationsrate für 2002 und eine sich daraus ergebende Anpassung.
 
"Eine sich daraus ergebende Anpassung" ist nicht dasselbe wie die staffelwirksame Nachzahlung der Differenz zwischen Gehaltserhöhung und Inflationsrate. Das hätten die GÖD-Verhandler wissen müssen. Übrigens wird diese Formulierung auch vom Besoldungsreferenten der GÖD, Korecky, als Dummheit bezeichnet.
 
Ekkehard Muther
Unabhängige Bildungsgewerkschaft