S.g. Dir. Adam!
In meinem letzten Mailing habe ich Ihnen doch genug Anhaltspunkte für sachliche Kritik geliefert - hätten Sie eine solche üben wollen.
Ein argumentum ad rem reflexhaft mit einem argumentum ad personam zu beantworten, noch dazu mit einem so minderwertigen, ist eines Lehrers und erst recht eines Direktors unwürdig: auf die Politik umgerechnet, würden Ihre Worte bedeuten, wer mit der Regierung nicht einverstanden ist, kann ja auswandern. Das ist ja wohl nicht die Art kritischen Bewußtseins, zu dem wir unsere Schüler erziehen sollen. Auf so einer Ebene kann man nicht diskutieren.
Erich Wallner
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im Auftrag von Hans Adam
Gesendet: Donnerstag, 5. September 2002 23:26
An: Erich Wallner
Cc: lehrerforum@ccc.at
Betreff: LF: Re: Gehaltsabschlüsse Metaller
Sg. Koll. Wallner!
Wenn ich Ihre Argumentation durchlese, so komme ich zum Schluß, dass sie gar nicht mehr Lehrer sein mögen, da sie soviele Nachteile in Kauf nehmen müssen. In der Zeit des lebenslangen Lernens sollte ein Wechsel des Berufes kein Problem sein.
Übrigens: die arbeitslosen Metaller müssen sich umschulen lassen.
Sie vergessen auch, dass es in der GÖD viele weitere Sektionen gibt, deren Mitglieder (meist in den unteren Gehaltsstufen) nicht alle so unglücklich über ihr Dasein sind wie Sie.
Hans Adam
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Hans Adam'"
Cc:
Sent: Thursday, September 05, 2002 10:57 PM
Subject: AW: Gehaltsabschlüsse Metaller
> S.g. Dir. Adam!
>
> 1. Was die kontinuierliche Berufslaufbahn im öffentlichen Dienst mit
dem
> Diskussionsgegenstand des Vergleiches der Einkommen Beamten -
> Privatwirtschaft zu tun hat, vermag ich nicht zu erkennen. Wenn
> überhaupt, erblicke ich darin einen Nachteil für die Beamten, weil im
> Schuldienst 98% dadurch keine Aufstiegsmöglichkeiten haben.
> Mein Argument lautet nach wie vor: Wenn ich mein Haus gegen
> Feuer versichere (d.h. die Minder-Entlohnung des Beamten in Kauf
nehme),
> und das Haus meines nicht versicherten Nachbarn brennt ab (d.h. z.B.
ein
> Diplomingenieur in der Privatwirtschaft wird arbeitslos), wieso soll
ich
> dann plötzlich eine höhere Feuerversicherung zahlen (= wieso soll ich
> jetzt einen noch größeren Einkommensnachteil durch schleichenden
> Reallohnverlust im Gefolge von vielfachen Gehaltsabschlüssen unter der
> Inflationsrate in Kauf nehmen)? Der DI hat gewußt, worauf er sich
> einläßt, und viele Jahre lang wesentlich besser verdient als ich -
wieso
> soll ich sein Malheur jetzt mit ausbaden? Von seinem in langen Jahren
> aufgelaufenen Einkommens-Plus habe ich ja auch nichts gehabt!
> Was ist das für ein Spiel, wo der eine nur auf der
Verliererseite
> stehen kann?
>
> 2. "Nach dem Studium daraufzukommen, dass .":
> Das ist ja genau der Grund, warum ich die Demontage der
> Beamtenpensionen 1997 als eine solche Schweinerei betrachte - eine
> einseitige Veränderung der Spielregel, die da lautete: "Der Beamte
> verdient nicht viel, aber dafür hat er wenigstens eine ordentliche
> Pension". Was ich kritisiere, ist nicht, wie Sie mir unterstellen, daß
> ich als Lehrer weniger verdiene als andere Akademiker in der
> Privatwirtschaft - einen Abschlag für die Job-Sicherheit halte ich
schon
> für gerechtfertigt. Was ich kritisiere, ist, daß dieser Abschlag von
> Jahr zu Jahr größer wird. In Zeiten der Hochkonjunktur mit
> Quasi-Vollbeschäftigung ist er ja auch nicht kleiner geworden! Was
ist
> das für ein Spiel, wo der Beamte nur auf der Verliererseite steht?
>
> 3. "Wurden Sie zum Lehrerwerden gezwungen?" - Umgedreht lautet Ihr
> Argument: "Welcher der von Ihnen ob ihrer Arbeitslosigkeit bedauerten
> Metallarbeiter wurde denn zu seinem Beruf gezwungen?" - Ich habe
nicht
> den Eindruck, daß wir auf dieser Ebene weiterkommen.
>
> Erich Wallner
--
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