KURIER 21 09 02

Los entscheidet über Turnunterricht

Salzburg - Opfer des Sparkurses an Schulen wurden jetzt die Kinder der Volksschule Plainfeld im Salzburger Flachgau. Die Direktorin der kleinen Landschule musste per Los entscheiden welche Kinder am Turnunterricht teilnehmen dürfen und welche nicht. Denn für alle Schüler ist kein Turnlehrer da, berichtete heute, Samstag, der ORF Salzburg.

Leibesübungen nur noch unverbindliche Übung

Wegen der Einsparungen wird das Fach Leibesübungen nämlich nur noch als unverbindliche Übung mit zwei Wochenstunden angeboten. Die Schule hat auf Grund ihrer Größe nur Anspruch auf zwei Wochenstunden eines Turn-Lehrers. Da sich für das heurige Schuljahr 37 Kinder fürs Turnen angemeldet hatten, aber nur für 24 Schüler Platz war, ließ die Direktorin das Los entscheiden, wer mitturnen darf.

"Pädagogisch bedenklich"

"Ich mache der Schulleitung keinen Vorwurf, sie konnte ja nicht anders entscheiden", sagte Landesschulrats-Vizepräsident Wilhelm Pölzl (S). "Ich halte den Entschluss aber für pädagogisch bedenklich." Pölzl macht die schwarz-blaue Bundesregierung dafür verantwortlich. Weil der Bund Geld spare, müssen die Klassen in Zukunft wieder größer werden. Die Misere mit dem fehlenden Kontingent an Lehrerstunden dürfte sich daher weiter verschärfen. Freifächer und Ähnliches werde es daher künftig - wenn überhaupt - nur noch an großen Schulen geben, warnt Pölzl.





--
Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.