Hier der Bericht über die EBSL-AHS in Ischgl in der Tiroler Tageszeitung bzw. auf Tirol-Online:

http://tirol.com/oberland/artikel_20021001_55292.html?UI=003d582f8a8b071ff4a6b8f5fd5e9869


Österreichs AHS-Lehrer drohen mit Streik

Die Gewerkschaft der AHS-Lehrer will endlich höhere Gehälter für ihre Kolleginnen und Kollegen. Ab 18. Oktober sind Streiks nicht ausgeschlossen.


ISCHGL (hwe). Nach der zweitätigen Konferenz der AHS-Gewerkschaftsspitze in Ischgl ließ Vorsitzender Helmut Jantschitsch keine Zweifel offen: "Wir sind zu Kampfmaßnahmen entschlossen. Die Bundesregierung will uns mit einer Verzögerungstaktik hinhalten. Unsere 20.000 Kolleginnen und Kollegen werden das nicht länger akzeptieren."

Zusage nicht erfüllt

Die Regierung habe für das Jahr 2002 eine Inflationsabgeltung in Höhe von 1,8 Prozent sowie einen Anteil am Wirtschaftswachstum schriftlich zugesichert. Lediglich eine Gehaltserhöhung von 0,8 Prozent hätte bisher herausgeschaut. "Die Frau Vizekanzler erinnert sich nicht mehr an das, was sie unterschrieben hat", zeigt Jantschitsch auf.

Die Gewerkschafter haben ein Ultimatum per 18. Oktober festgesetzt. Sollte die Gehaltserhöhung bis dahin nicht sichergestellt sein, werde aller Voraussicht ein Streik ausgerufen. Ob sich andere Sektionen des öffentlichen Dienstes anschließen, könne er nicht sagen. "Im Prinzip stellen jedoch alle die gleichen Ansprüche", so Jantschitsch: "Ich kann nur sagen, dass der Unmut im akademischen Bereich sehr groß ist." Gehaltsbeispiel

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, zeigten die Gewerkschafter ein Gehaltsbeispiel auf: Ein heute 55-jähriger AHS-Lehrer verdiente vor sieben Jahren 2933 Euro brutto. Inzwischen kam er in den Genuss von drei Vorrückungen. Auf dem Lohnzettel stehen jetzt 3367 Euro. Netto hingegen stieg die Gage gerade um 0,5 Prozent. "Der Löwenanteil wurde von der Progression und diversen Sparpaketen aufgefressen", wissen die Gewerkschafter.

Enttäuscht zeigen sie sich auch von Ministerin Gehrer. Sie gab eine Lehrerarbeitszeitstudie in Auftrag. Gewerkschafter Michael Zaharadnik: "Dummerweise kam heraus, dass wir keine faulen Hunde sind, sondern locker die Jahresarbeitszeit von Otto Österreicher in Höhe von 1793 Stunden überschreiten. Damit hat sie eigentlich kein Argument mehr, uns die zustehende Gehaltserhöhung zu verweigern."

2002-10-01 18:37

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