Man sollte es sich auch überlegen, wer andernfalls die ausufernden Schulden bezahlt hätte. Der Staat gibt nichts her, was er uns nicht schon vorher mindestens einmal abgenommen hat. Aber die Standard Redakteure haben das noch nie wirklich verstanden. Auch die Deutschen werden mittels Steuererhöhungen für die bisherige Politik der mangelhaften Budgetdiziplin bezahlen. Natürlich erst nach der Wahl. Schöne Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "Lehrerforum"
Sent: Sunday, October 06, 2002 7:00 AM
Subject: LF: Nulldefizit


> DER STANDARD
> Samstag/Sonntag, 5./6. Oktober 2002, Seite 24
>
> Nulldefizit war teuer erkauft
>
> Das Nulldefizit im Jahr 2001 wurde mit einem Wachstum erkauft, das
> gleichfalls gegen null schrumpfte: Das Bruttoinlandsprodukt betrug
> 2001 mit 0,7 Prozent nur noch die Hälfte des EU-Schnitts. Wien - Das
> Jahr 2001 ging für die heimische Wirtschaft schlechter aus, als bisher
> angenommen wurde. Die Statistik Austria musste ihre Angaben zum
> Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach unten korrigieren: Das BIP wuchs 2001
> nur 0,7 Prozent und nicht, wie bisher errechnet, ein Prozent. Nominell
> (ohne Berücksichtigung der Inflation) legte es um 2,3 Prozent auf
> 211,9 Milliarden Euro zu, erklärte die Statistik Austria am Freitag.
> Der Rückgang fiel besonders drastisch im Vergleich zum Jahr davor aus:
> 2000 lag das reale BIP-Wachstum noch bei 3,5 Prozent, ein halber
> Prozentpunkt höher als bisher errechnet. Österreich fiel damit auch
> klar unter den Durchschnitt der EU-Mitglieder, die 2001 noch 1,5
> Prozent BIP-Wachstum verzeichneten. Ähnlich schlecht fiel das Wachstum
> nur 1993 und 1984 (plus 0,4 Prozent) aus; 1981 schrumpfte Österreichs
> BIP um 0,1 Prozent. Der Budgetexperte des
> Wirtschaftsforschungsinstituts, Markus Marterbauer, sieht in dem
> drastischen Rückgang vom starken Wachstumsjahr 2000 zum stagnierenden
> Jahr 2001 den Effekt des so genannten "Nulldefizits", erklärte der
> Wirtschaftsforscher gegenüber dem STANDARD. Der Wachstumseinbruch sei
> "primär ein Problem der Binnennachfrage", und nicht der Abhängigkeit
> vom Export, sagte Marterbauer. Das zeige sich daran, dass die Exporte
> mit 7,4 Prozent weit über dem BIP wuchsen. Der private Konsum sei mit
> einem realen Wachstum von 1,5 Prozent merklich unter dem langfristigen
> Durchschnitt von 2,25 Prozent gelegen, während die Investitionen
> aufgrund der hohen Steuerbelastung um vier Prozent zurückgegangen
> seien. Vor allem bei Maschinen und Fahrzeugen "zeigte sich die
> Verunsicherung der Erwartungen", sagte Marterbauer.
>
> Bau wie 1984
> Die Bauwirtschaft verzeichnete 2001 ihren schwersten Einbruch seit
> 1984, vor allem aufgrund des Rückgangs von 7,7 Prozent im Wohnbau. Als
> teilweiser Ausgleich erwiesen sich 2001 neben dem Exportwachstum das
> Gastgewerbe mit einem realen Zuwachs von 5,9 Prozent. Der Trend von
> 2001 - Wachstumsdämpfer durch Budgetrestriktionen - würde sich auch
> 2002 fortsetzen, sagte Marterbauer. Treffen die Prognosen zu, dann
> wäre 2002 das zweite Jahr in Folge mit einem Wachstum unter einem
> Prozent. Zuletzt hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) für
> 2002 ein reales Wachstum von 0,9 Prozent vorausgesagt, das IHS sogar
> nur von 0,8 Prozent; für 2003 liegen die Voraussagen bei 2,2 bzw. 2,5
> Prozent. Wenig überraschend beherrscht weiterhin Unsicherheit die
> Vorschauen für das nächste Jahr. Die jährlich von den großen Banken
> erstellte Zins- und Währungsprognose 2003, die im Rahmen eines
> Finanzsymposiums Freitag in Alpbach präsentiert wurde, sieht eine
> echte Konjunkturbelebung "frühestens im nächsten Jahr". Die
> Bankexperten erwarten Zinssenkungen in Europa wie den USA, um der
> Entwicklung nachzuhelfen. Bis zur Jahresmitte 2003 soll der Euro knapp
> über der Dollarparität liegen.
>
> Deutsche Rezession
> Die Deutsche Bank erwartet inzwischen für das Jahresende eine leichte
> Rezession in Deutschland; für das Gesamtjahr erwartet die Bank nur
> noch ein Wachstum von 0,1 Prozent, im nächsten Jahr 0,6 Prozent. "In
> diesem und im nächsten Quartal erwarten wir negatives Wachstum, eine
> Minirezession", sagte der Volkswirt Ulrich Beckmann. (spu, APA)
>
> © DER STANDARD, 5./6. Oktober 2002
>
>
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