Erweiterte Bundessektionsleitung (EBSL) AHS der GÖD Ischgl/Tirol, 30.9./1.10.02 (Fortsetzung):
1. Kampfbereitschaft in der Gehaltsfrage – Aufforderung an GÖD, bis spätestens 18- Zentralvorstand einzuberufen und Kampfmaßnahmen beraten,
aber: Bis auf weiteres keine bundesweiten Informations- und Mobilisierungsaktionen der Bundessektion AHS (FCG-Mehrheitsbeschluss) – es sei denn: GBA/DA organisieren sie selber, wie 01/02 den Boykott 2. Zusätzliche Werteinheiten für Schulentwicklung, Koordinationsarbeiten
+ Oberstufenreform als mittelfristige Forderung beschlossen
3. LehrerInnen-Fragen an wahlwerbende Parteien
4. Berichte aus den Bundesländern: Werteinheiten + Anstellungssituation 5. Dokumentation einzelner Anträge
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Ad 2. Anerkennung der Forderungen aus den Schulen mit zunehmender Koordinierungsarbeit mit dem neuen Unterstufenlehrplan, mit
Schulentwicklungs- und Oberstufe-neu-Versuchen nach zusätzlichen
Werteinheiten:
Bisher vertraten die Vorsitzenden die Meinung, dass es wegen des Herausreklamierens der Schulentwicklung aus dem neuen Unterstufenlehrplan 99 und wegen der noch gar nicht beschlossenen SCHOG-Novelle weder Schulentwicklungs- noch Oberstufenreformarbeit geben könne/müsste und daher keine Werteinheiten bzw. Einrechnungen gefordert werden brauchen/können ehe neue gesetzliche Grundlagen vorliegen.
Zusatz: Wer aus freien Stücken Fleißaufgaben mache, der sei selber Schuld. Nun wurde von der EBSL der Tatsache Rechnung getragen, dass diese Arbeit tatsächlich und an vielen Schulen und zur Sicherung der Standorte/Klassen gegen die Konkurrenz v.a. der BMHS und aus professionellem Interesse an besserem Unterricht erfolgt, also mehr oder weniger freiwillig oder unter äußerem Druck erfolgt, und dass daher „mittelfristig“ von der EBSL „zusätzliche Werteinheiten je Schule für Schulentwicklung und Planungs- und Koordinationsarbeit“ und „zusätzliche Werteinheiten für neue Oberstufen zur Ermöglichung notwendiger Klassenteilungen für naturwissenschaftliche, sprachlich-kommunikative,
EDV- oder sonstige Schwerpunktsetzungen“ gefordert werden (Antrag ÖLI-UG). (Einfach zum Nachdenken: an BMHS stehen wegen des vorbildlichen und praxisnahen Kleingruppenunterrichtes in Labors, Werkstätten und anderen Praktika bis zu 65 WE je Klasse zur verfügung, während eine AHS-Oberstufe mit deutlich weniger als 40 Werteinheiten auskommen muss, weshalb Klassenteilungen imRahmen einer „kostenneutralen“ neuen Oberstufe nur durch „schulautonomen“ Verzicht auf Teilungen, Wahlpflichtfächer, Freifächer und Übungen möglich sind – und oft nicht einmal so. R.S.)
Am 1.10. wurde – wie schon bei der EBSL im Oktober 2001 – ein FCG-Antrag zur Funktionsträgerinnen-Frage (DirektorInnen- und
AdministratorInnenbesoldung) beschlossen, diesmal, nach der Annahme eines Antrags zur Abgeltung der LehrerInnen-Mehrarbeit einstimmig, auch mit den ÖLI-UG-Stimmen. Mehrarbeit in Zusammenhang mit Auslagerung von Verwaltungsarbeit an die Schulen, mit zusätzlichen Anforderungen durch Autonomie, Schulentwicklung usw. durch den Dienstgeber soll endlich anerkannt werden – in diesem Fall nicht mittelfristig, sondern so, dass Verbesserungen im September 03 wirksam werden können.
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Ad 3. Brief der Bundessektion an Schulsprecher der wahlwerbenden Parteien, abgedruckt in der Oktober-AHS-Gewerkschaftszeitung, enstand unter Zeitdruck (Redaktionsschluss) und auf Vorsitzenden-Ebene (Jantschitsch,Weißmann + telefonische Zustimmung Zahradnik), eine Einbindung der Minderheitsfraktion ÖLI-UG war nicht vorgesehen. Die ÖLI-UG schlug als Ergänzung zu diesem Brief einen weiteren an die Spitzenkandidaten der wahlwerbenden Parlamentsparteien vor mit Fragen zu NR-Wahlen, GATS und Bildung. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen: ? „Werden Sie am öffentlichen, unentgeltlichen Bildungswesen für alle und seinem Ausbau festhalten und in der kommenden Legislaturperiode die dazu notwendige budgetäre Vorsorge treffen? Werden Sie zur nachhaltigen personellen Absicherung des Bildungswesens am öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis der LehrerInnen festhalten? ? Werden Sie im Nationalrat, in der Öffentlichkeit und auf internationaler Ebene gegen das geplante GATS-Abkommen (General Agreement on Trade in Services) der Welthandelsorganisation WTO und damit gegen die Deregulierung und Privatisierung von Bildungs-, Gesundheitswesen, Wasserversorgung und anderen dzt. öffentlichen Diensten auftreten und seine Nichtunterzeichnung durch die österreichische Regierung im Fall einer Regierungsbeteiligung Ihrer Partei garantieren?“ Über dieses Schreiben und über eingegangenen Antworten sollen KollegInnen, GBAs und Medien informiert werden.
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Ad 4 Bundesländerberichte
Die Werteinheitensituation wird von den Vorsitzenden der Landessektionsleitungen als irgendwie gerade noch einmal verkraftbar beschrieben, die vor dem Sommer bekanntgewordenen Kürzungen der Kontingente konnten z.B. in der Steiermark durch „Nachschläge“ des BMBWK und allgemein durch „Jonglieren“ mit Teilungen, Freifächern usw. und dank Pensionierungen, die Weiterbeschäftigungen und Vertragssanierungen am jeweiligen Standort ermöglicht haben, aufgefangen werden. Es gab keine Entlassungen, sondern Weiterbeschäftigung, Vertragsaufstockung und sogar Neuanstellungen, allerdings mehr Teilzeit als Vollvertrag, da die Pensionierungen großteils an den Schulen aufgefangen wurden, wo sie zur „Sanierung“ von langjährigen IIL- und Teilverträgen genutzt wurden. Die Wartelisten sagen nach Meinung der Vorsitzenden wenig über tatsächliche LehrerInnenarbeitslosigkeit aus, da alle die inzwischen in einem anderen Beruf tätig sind, auf den Listen bleiben, obwohl sie im Bedarfsfall nicht zur Verfügung stehen. In einigen Bundesländern gibt es bereits Mangelfächer, so Ch,Ph, WE, BE, ME, E in NÖ, Informatik, Naturwissenschaften, E in Wien, Informatik in Kärnten. In allen Bundesländern warten über 45-Jährige auf ihre Pragnatisierung, die nach Meinung der Vorsitzenden Jantschitsch, Weißmann und Zahradnik mit jeder neuen Regierung ohne FPÖ/Riess-Passer nachgeholt werden wird. Auch die Forderung nach Verlängerung des Sabatticals wird in den meisten Bundesländern erhoben. Die Zahl der GÖD-Austritte insbesondere in Vorarlberg ist nicht mehr besorgniserregend, sie dürfte durch Neubeitritte ausgeglichen werden, das leichte Sinken der Mitgliederzahl wird mit den zunehmenden Pensionsantritten erklärt. Das LSL- und BSL-Service der Pensionsberechnung wird von immer mehr KollegInnen in Anspruch genommen und geschätzt. Ein detaillierter Bericht zu diesem Tagesordnungspunkt wird sich vermutlich in der übernächsten Nummer der AHS-Gewerkschaftszeitung finden.
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TERMINE: Nächste BSL am 4.11.02, nächste EBSL 10./11.3.03 in Wien
Bericht: Reinhart Sellner, ÖLI-UG 3.10.02
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