Wir haben uns immer zu Recht (denke ich) gewehrt gegen ein gegenseitiges Ausspielen der Schulen . Mittlerweile haben sich aber die Anstrengungen der Schulen in Richtung Resourcenverbesserung stark auseinander entwickelt. Manche Direktoren und Lehrer (-innen)haben sich gewaltig ins Zeug gelegt und haben Partner in der Wirtschaft gesucht, haben sich mit Projektarbeiten in der breiten Öffentlichkeit positioniert und damit bessere Chancen für ihre Schüler geschaffen. Andere haben sich vielleicht zurückgelehnt und haben nur verwaltet. Diese Unterschiede auch herauszuarbeiten, halte ich für legitim. Der "Hund" könnte nur im Detail liegen. Augenmaß wäre hier sicher angebracht. Auch die Erreichung und Überprüfung bestimmter, noch zu definierender Standards kann doch aus Lehrersicht kein so großes Problem sein. Dabei dürfen natürlich keine Vorverurteilungen der Lehrerschaft erfolgen, wenn die Schüler nicht den Anforderungen genügen. Es gibt ja bekanntlich viele Ursachen für Misserfolge. MfG Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "Lehrerforum"
Sent: Tuesday, October 08, 2002 6:47 AM
Subject: LF: Schul-Ranking


> DER STANDARD
> Dienstag, 8. Oktober 2002, Seite 6
>
> Schul-Leistungen werden verglichen
>
> Bildungsministerin Gehrer will regelmäßige Qualitätsvergleiche an den
> Schnittstellen
>
> Wien - "Qualitätsvergleiche zwischen allen Schulen" möchte
> Bildungsministerin Elisabeth Gehrer verwirklichen, sollte sie das
> Ressort auch noch in der nächsten Legislaturperiode leiten. Und diese
> Tests könnten auch durchaus öffentlich gemacht werden. Daraus wäre
> beispielsweise ersichtlich, wo man am besten Fremdsprachen lernen
> kann. Möglich wäre dies ungefähr ab 2004/ 2005. Das Ministerium ist
> gerade dabei, Leistungsstandards in den Hauptfächern zu definieren.
> Vorgesehen wären die einheitlichen Tests - wie sie im Rahmen der
> OECD-Bildungsvergleiche bereits existieren - an den "Schnittstellen",
> also jeweils in den vierten Klassen Volksschule, Hauptschule und AHS.
> Sie könnten regelmäßig, also etwa alle vier Jahre, durchgeführt
> werden. Zum Einwand gegen ein derartiges öffentliches Ranking - dass
> etwa Schulen mit hohem Ausländeranteil oder sozial schwierigeren
> Schichten unschuldig an den Pranger gestellt würden - meint die
> ÖVP-Politikerin im
> STANDARD-Gespräch: Derartige Rahmenbedingungen müsse man eben
> berücksichtigen. "Das braucht Fingerspitzengefühl." Über Sanktionen
> bei eventuellen schwachen Ergebnissen will sie "nicht gern
> nachdenken". Es solle jedenfalls ein "Ansporn sein, "etwas zu
> verbessern". [ ... ] SPÖ-Schulsprecher Dieter Antoni scheint hingegen
> Gehrers Qualitätsvergleich schwer verwirklichbar: "Das würde nur
> schlechte Stimmung an die Schulen bringen, weil die Ausgangssituation
> komplett verschieden ist." Seine Frau etwa unterrichte an der
> Volksschule Velden, "dort gibt's ein Casino und fünf Banken", daher
> habe fast jeder Schüler einen Computer. Eine Bekannte der Familie
> unterrichte im Drautal an einer Schule mit nur einem einzigen
> Computer: "Und wie will man das vergleichen?"
> Wenn, dann habe ein Vergleich nur Sinn, wenn man Schulen mit ähnlicher
> Schülerzahl, ähnlicher sozialer Herkunft der Schüler, ähnlichem Standort
> und gleichen Typs vergleiche, findet Antoni: "Sonst wird's gefährlich."
> (mon, eli)
>
>
>
> Kommentar E.W.: Bezeichnend für die österreichische Denkungsweise
> erscheint mir folgender Satz aus dem Artikel: "Über Sanktionen bei
> eventuellen schwachen Ergebnissen will [Gehrer] "nicht gern
> nachdenken"." Auf die Idee, daß man diesen Gedanken auch umdrehen
> könnte - nämlich Belohnungen bei überdurchschnittlich guten
> Ergebnissen - kommt offenbar niemand. Ich gehe aber wohl nicht fehl in
> der Annahme, daß Gehrer auch darüber "nicht gern nachdenken" würde -
> sollte ihr der Gedanke überhaupt je gekommen sein.
>
>
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> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
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