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To: Günter Wittek (E-Mail) ;
Sent: Tuesday, October 15, 2002
Subject: Schulen/Lehrer/Wien
APA0331 5 II 0431 XI 15.Okt 02
Schulen/Lehrer/Wien
AHS-Direktoren wollen Lehrer selbst auswählen
Pragmatisierung "nicht notwendig" -
Neue Leitungsstrukturen mit Teammanagement vorgeschlagen
Wien (APA) - Mehr Spielraum in Personalfragen wünschen sich die Wiener AHS-Direktoren. "Ein Wunsch wäre es, die Lehrer selbst auswählen zu dürfen", betonte der Vorsitzende des Vereins der Direktoren der allgemein bildenden höheren Schulen Wiens, Alf Mathuber, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Gleichzeitig schlagen die Direktoren auch neue Leitungsstrukturen im Sinne eines Teammanagements vor - "kein Spital hat nur einen Chef und darunter lauter gleich ausgebildete Ärzte", so Mathuber.
Die Pragmatisierung der Lehrer halten Mathuber, Direktor an der AHS Polgarstraße in Wien-Donaustadt, und seine Kollegen für nicht notwendig - "da werden wir uns sicher nicht nur Freunde machen". Die Handlungsspielräume der Direktoren seien in Personalbereich auf Grund der schulfesten Stellen bzw. der Definitivstellung der Lehrer eingeschränkt, die Strukturen versteinert, betonte auch Dieter Braunstein, Leiter des GrG 23 Anton Baumgartner-Srraße. Den Direktoren solle zumindest ein Mitbestimmungsrecht bei der Auswahl der Pädagogen für "ihre" Schule zukommen. Auch ein leichteres Trennen von Pädagogen müsse möglich werden, assistierte Günter Schmid, Direktor der Sir-Karl-Popper-Schule in Wieden. Derzeit haben die Direktoren keinerlei Einfluss auf die Personalauswahl.
Die Schulen seien mittlerweile große Dienstleistungsunternehmen geworden, so Mathuber. Allerdings wären die Leitungsstrukturen mit einem Wirtschaftsbetrieb kaum vergleichbar: Der Direktor einer Schule trage die alleinige Verantwortung - "manchmal sage ich, vom Klopapier bis zur Pädagogik".
Die Dimensionen des Großbetriebs Schule schilderte Eva Reichel, Direktorin des Döblinger Gymnasiums. Das Gesamt-Jahresbudget aller 86 Wiener AHS betrage rund zwölf Millionen Euro, dazu kämen noch etwa 250 Millionen Euro an Personalkosten. Allein auf den Konten der AHS wären Ende 2001 rund 1,4 Millionen Euro gelegen, die von den Direktoren in Eigeninitiative durch Fundraising, Sponsoring, Plakatwerbung und Vermietung von Schulräumen erwirtschaftet worden wären. Vielfach seien die zusätzlich verdienten Gelder aber bereits ausgegeben worden, ohne die eine Erneuerung der EDV, die Anschaffung von Beamern oder die Errichtung von Sportanlagen kaum möglich gewesen wären.
Ein Vergleich mit anderen europäischen Staaten zeige, dass in diesen - anders als in Österreich - eine Trennung des pädagogischen und des Managementbereichs vom Verwaltung- bzw. Finanzsektorsektor vorherrsche. Für letzteren gebe es eine eigene Kraft. Managementaufgaben seien auch auf eine größere Anzahl von Personen verteilt, betonte Heidemarie Schrodt, Direktorin am GRG 6 Rahlgasse in Wien-Mariahilf. In Österreich würden dem Direktor einer AHS nur ein Administrator (Lehrer mit reduzierter Lehrverpflichtung), eine Sekretärin sowie eine bestimmte Anzahl an Kustoden (Lehrer erhalten dafür eine Zulage, Anm.) für die Verwaltung zur Seite stehen. Dagegen würde an einer durchschnittlichen europäischen Sekundarstufe der Schulleiter von drei Stellvertretern (Lehrer mit reduzierter Lehrverpflichtung), vier
voll- und ein bis zwei teilbeschäftigten Sekretärinnen, einem Verwaltungsbeamten sowie einem Psychagogen (für je drei Schulen zuständig), einem Bildungsberater, Abteilungs- und Jahrgangsvorständen (jeweils reduzierte Lehrverpflichtung) unterstützt.
(Schluss) aku/cm/jep
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