Das Einzige, was wirklich etwas bringen würde, wäre eine Verwaltungsreform, die eine Ebene komplett abbaut oder zumindestens deutlich reduziert, wie etwa die neun Bundesländer. So etwas hat ja auch kürzlich RH-Präsident Fiedler gefordert. Momentan haben wir fünf Ebenen: Gemeinde - Bezirk - Land - Staat - EU. Ich traue mir nicht zu sagen, wo was einzusparen wäre, weil ich von Verwaltung nichts verstehe.
Eines aber ist mir klar - hier würde von Politikern verlangt, sich selber abzubauen, und das wird nie funktionieren, ganz egal, wer an der Regierung ist. Man denke nur an die Macht der Landeshauptleute. Worum es denen geht, sieht man am besten an der Errichtung der neuen Landeshauptstadt St. Pölten - meiner Meinung nach ein völlig unnötiges Unterfangen, welches die Trennung von Wien nur unterstreicht, anstatt sie mittelfristig abzubauen. (Die Qualität der Argumente dafür sprach ja schon Bände: "Ein Land ohne Hauptstadt ist wie ein Gulasch ohne Saft" wurde da plakatiert.) Soviel ich weiß, sind Wien und NÖ ja erst in der Ersten Republik auseinanderdividiert worden, weil die einen rot und die anderen schwarz waren, und niemand den anderen den (gemeinsamen) Landeshauptmann vergönnte.

Da spart man lieber bei den Beamtengehältern ...

Erich Wallner


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im Auftrag von Peter Friebel

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Neben den beiden Extremvarianten (25% der öffentlich Bediensteten abbauen bzw. die Zahl der öffentlich Bediensteten vermehren) gäbe es ja auch einen vernünftigen Mittelweg:

Man könnte zunächst prüfen, wo etwa in der Verwaltung durch Beseitigung von Mehrgleisigkeiten, Verkürzung von Aktenläufen, vernünftigen Computereinsatz oder Vereinfachung der Gesetze Arbeitszeit gespart werden könnte, ohne dass dadurch die Qualität der Verwaltung verschlechtert würde (wahrscheinlich würde sie dadurch sogar besser).

Nach dieser Verringerung der anfallenden Arbeit (die allerdings sinnvoll gemacht werden muss - siehe oben) könnte man sicher in den betreffenden Bereichen auch Dienstposten einsparen, indem man unnötig gewordene Posten nicht mehr nachbesetzt.

Gleichzeitig sollte man dort, wo eine Verringerung der Dienstposten eine Verschlechterung der öffentlichen Leistung bewirken würde (etwa in der Schule), natürlich keine Dienstposten abbauen, sondern im Gegenteil die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen.

Ich bin überzeugt, dass man auf die oben beschriebene Weise Geld in der Verwaltung einsparen könnte. Das wären aber dann sicher nicht 25%, sondern deutlich weniger.

Auch Neugebauer hat sich nicht gegen Reformen ausgesprochen (die GÖD hat immer wieder gefordert, dass die öffentliche Verwaltung reformiert werden soll, und zwar unter Mitwirkung der Beamten, die von den Reformen betroffen sind - die wissen nämlich meistens recht gut, was man in ihrem Bereich sinnvoller organisieren könnte), sondern gegen das Ausmaß der Einsparungen und vor allem gegen die Vorgangsweise, einfach ohne vorherige Vereinfachung der Verwaltungsabläufe ein sehr hohes Ausmaß an Einsparungen vorzugeben.

Mit freundlichen Grüßen
Peter FRiebel


--------- Ursprüngliche Nachricht von Erich Wallner --------

Aus dem heutigen KURIER, Seite 2:

Beamtengewerkschaft tadelt Gusenbauer

Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer mißfällt die Ankündigung von SP-Chef Alfred Gusenbauer, „25% der Bürokratiekosten zu sparen, um Mittel für die Zukunftsaufgaben zu haben“. Das gefährde die Zukunft Österreichs. „Es wäre eine Zerschlagung der sozialen Infrastruktur.“ 40.000 Bundesbedienstete würden ihren Job verlieren. Jeder vierte Pflichtschullehrer und jeder vierte Exekutivbeamte wäre betroffen.

Kommentar E.W.:

Ja wenn das so ist – dann dürfen wir nur mehr eine Partei wählen, welche die VERMEHRUNG der Bürokratiekosten auf ihre Fahnen schreibt. Findet sich keine solche, dann darf man auch nicht wählen gehen!
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