Frankfurter Rundschau 19 10 02

Deutschland macht bei Lehrer-Studie mit

feu FRANKFURT A. M., 18. Oktober. Die Konferenz der Kultusminister (KMK) lässt sich nun doch auf die Beteiligung an einer OECD-Lehrerstudie im kommenden Jahr ein, die in 24 Staaten die Ausbildung, das Berufsfeld und die Karrierechancen von Lehrern analysiert. Die Bildungsminister der Länder beschlossen am Freitag auf ihrer Plenarsitzung in Würzburg, Stippvisiten einer internationalen Prüfergruppe an Schulen zu akzeptieren, obwohl sich die KMK "davon keine wesentlichen zusätzlichen Erkenntnisse verspricht". Die OECD-Experten bereisen 16 Staaten. Bislang hatte die KMK für die Studie nur einen nationalen Hintergrundbericht beisteuern wollen.

In Würzburg deutete sich eine Annäherung zwischen der KMK und der rot-grünen Bundesregierung an, die einheitliche Bildungsstandards und einen regelmäßigen nationalen Bildungsbericht fordert. Die Kultusminister wollen nun bis zum Jahr 2004 "gemeinsame, bundesweit geltende verbindliche" Standards vorlegen, die festhalten, was Schüler in bestimmten Jahrgangsstufen und vor Schulabschlüssen an Wissen und Kompetenzen beherrschen müssen.

Landesweite oder gar länderübergreifende "Orientierungs- und Vergleichsarbeiten" sollen belegen, ob die gesteckten Ziele erfüllt werden. Zusätzlich soll eine unabhängige wissenschaftliche Agentur eingeschaltet werden. Die KMK-Beschlüsse sind eine Reaktion auf das höchst unterschiedliche Abschneiden der Bundesländer bei "Pisa". Die KMK will mit mehr Einheitlichkeit das weitere Auseinanderdriften der Länder bezüglich Bildungsqualität und Lebensverhältnisse stoppen.




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