Seriös bei dieser "seriösen" Information wäre es z.B. gewesen, die Quelle zu nennen - und damit meine ich nicht Rauch-Kallat als Person, weil das ja wohl kaum ein Privatbrief von ihr an den Kollegen Adam gewesen ist.
Daß R.-K. der Broukal-Coup magerlt, kann ich gut verstehen. Selber haben sie ja nur die alten Gesichter zu bieten.
Das "Argument", Broukal sei "bis zur letztmöglichen Minute" beim ORF geblieben, ist natürlich ein Blödsinn.
Erstens sind die Wahlen erst in fünf Wochen. Von "letztmöglicher Minute" also keine Rede.
Zweitens ist ja nicht Broukal an den Neuwahlen schuld - die hat bekanntlich Schüssel ausgerufen. Was hätte Broukal denn machen sollen? Sich innerhalb von 24 Stunden entscheiden, nachdem Schüssel mit dem Fallschirm aus der Koalition abgesprungen ist?
Die Programmreform war sicher schon viel länger geplant - auch mit Broukal als Werbeträger. Muß jetzt der ORF ad hoc alles umschmeißen, nur weil sich Schüssel mit seinem Koalitionspartner verkalkuliert hat?
Interessieren würde mich auch, wie lange vor seinem Wechsel in die Politik Morak alles aufgegeben hat - oder hat der etwa das Burgtheater mißbraucht?
Besonders "seriös" wirkt es ja, wenn ausgerechnet Rauch-Kallat Klage darüber führt, daß der von ihr als "Rotfunk" titulierte ORF mißbraucht geworden sei - da quillt die Krokodilsträne geradezu aus dem Text heraus.

Erich Wallner



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im Auftrag von Hans Adam
Gesendet: Montag, 21. Oktober 2002 20:55
An: lehrerforum@ccc.at
Betreff: LF: Seriöse Informationen


SP-Broukal missbraucht ORF - Wieder retour zu Rotfunk

Der neue SPÖ-Kandidat Josef Broukal missbraucht noch im Abgang vom ORF das öffentlich-rechtliche Rundfunkunternehmen. Statt korrekterweise die Generaldirektion rechtzeitig von seinem beabsichtigten Wechsel zur SPÖ zu unterrichten, schwieg er beharrlich . Bis zur letztmöglichen Minute. Er ließ sich als Werbeträger für die Programmreform ins Bild setzen, um sich jetzt als SPÖ-Kandidat unter dem Deckmantel des ORF ins Bild zu rücken. Das ist Missbrauch des ORF und öffentlich-rechtlicher Gelder.

Was hat Gusenbauer besser gemacht als Klima? Auch der damalige SPÖ-Chef Viktor Klima versuchte Broukal unter Vertrag zu nehmen. Damals lehnte Broukal ab.

Tatsächlich folgt Broukal aber den Spuren von Andreas Rudas. Dieser hatte auch seinen gut dotierten Job am Küniglberg aufgegeben, um für die SPÖ die Werbetrommeln zu rühren und später mit Klima unterzugehen.

Damals war das Kalkül der SPÖ-Spitze klar. Mit Rudas sollte eine starke Achse zum ORF aufgebaut werden. Freundschaftliche Gespräche mit den ehemaligen Kollegen sollten ein Klima für Klima schaffen. Doch auch die penetrante Präsenz im Fernsehen nutzte Viktor Klima letztendlich nichts.

Auch jetzt ist das Kalkül der SPÖ-Spitze klar. Gusenbauer setzt auf Broukal
- Broukal auf Gusenbauer. Der öffentlich-rechtliche ORF und dessen Ruf ist ihnen dabei egal. Ein Missbrauch zum Abgang lässt einiges für die nächste Zeit befürchten.

Und es passt ins Bild der SPÖ, die ganz ungeniert zugibt, wieder Zugriff auf den ORF erlangen zu wollen.

Liebe Grüße bis morgen
Eure Maria Rauch-Kallat



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