----- Original Message -----
From: "Andrea Rubik"
To: "Lehrerforum"
Sent: Tuesday, October 22, 2002 2:47 PM
Subject: LF: Diskussionsveranstaltung


> Nicht vergessen !!!!
>
> Heute (22.10.) 19 Uhr
> Diskussionsveranstaltung mit Mitgliedern des Unterrichtsausschusses:
> Dr. Gertrude Brinek (ÖVP), Dieter Brosz (die Grünen), Gabriele
Heinisch-Hosek (SPÖ).
>
> Festsaal BRG8
> Albertgasse 18-22
> 1080 Wien
>
> Aktionskomitee Henriettenplatz


Zum Vergessen:

Gestern (22.10.) 19 Uhr
Diskussionsveranstaltung mit Mitgliedern des Unterrichtsausschusses: Dr. Gertrude Brinek (ÖVP), Dieter Brosz (die Grünen), Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ).

Und jetzt im Ernst das Gedächtnisprotokoll eines staunenden Zuhörers:

(1) Frau Dr. Brinek wird von manchen als charmante Plauderin geschätzt. Ihre These, die nach ihren eigenen Angaben nur schwer widerlegbar sei, lautet, dass in den letzten Jahrzehnten die Schule und die in ihr unterrichtenden Kräfte zusätzliche Aufgaben zur Erhaltung und Pflege des eigenen Berufsimages angezogen hätten -- unbezahlte Aufgaben, über die sie jetzt stöhnen. (Könnte man also zusammenfassend sagen, dass wir an unserem Stress selber schuld sind?) Über mögliche Erleichterungen in der nächsten Legislaturperiode (Wiedereinrechnung der KV-Tätigkeit etc.) wollte sie sich nicht auslassen.

(2) Frau Heinisch-Hosek KONNTE sich darüber nicht auslassen, da sie sich marginal informiert zeigte. Die Pittermann- und Mathuber-Vorschläge, auf die sie, da sie immerhin aus ihrer Partei kommen, logischerweise angesprochen wurde, waren ihr nicht bekannt.

(3) Herr Brosz ließ mit dem grünen Vorschlag aufhorchen, die Stundentafel für Schülerinnen und Schüler zu kürzen und mit den so gewonnenen Zeit- und Geldressourcen gezielt individuelle Fördermaßnahmen zu installieren. (Ein gefährliches Nullsummenspiel, da eben diese Fördereinheiten in einem zweiten Schritt wegrationalisiert werden könnten?) Eine Abschaffung der Pragmatisierung kann sich Herr Brosz nur bei gleichzeitiger Änderung des Vertragsrechts vorstellen, das in seiner reformierten Form zusätzlichen Kündigungsschutz für LehrerInnen bieten müsste.

Generell ist zu bemerken, dass die Damen und Herren des Unterrichtsausschusses ihre Abgehobenheit von der Basis meist gar nicht mehr realisieren. Das kommt unter anderem auch im für sie selbstverständlichen Jonglieren mit Zahlen und Statistiken zum Ausdruck ("Ich habe mir die Zahlen kommen lassen"), die dem gemeinen Lehrer ziemlich wurscht sein dürften.

Entscheidungshilfe für die vor der Tür stehende Wahl? Für mich war diese Veranstaltung keine.

Mit der Bitte um und der Hoffnung auf (a) Ergänzungen und Richtigstellungen (durch jene, die selbst anwesend waren) und (b) allgemeine Diskussion

und mit lieben Grüßen

K Forstner


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