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Die heutige Äußerung von BM Gehrer und meine Antwort dazu:
Gehrer-Reaktionen -Grüne werfen Gehrer Missbrauch der PISA-Studie vor
Utl.: SPÖ: "Am Abend wird der Faule fleißig" - ÖH sieht in "Improve"
Vorgaukelung von Partizipationsmöglichkeiten =
Wien (APA) - Den Missbrauch der PISA-Studie werfen die Grünen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) vor. Der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz, kritisiert, dass die Ministerin Österreich nur mit Deutschland vergleiche, Österreich sollte sich lieber an den erfolgreichsten Ländern wie Finnland orientieren, so Brosz in einer Aussendung. "Am Abend wird der Faule fleißig", erklärte SPÖ-Bildungssprecher Dieter Antoni zu den Ankündigungen Gehrers.
Schulqualitäts- und -entwicklungsprogramme müssten schon längst umgesetzt sein.
Für Brosz hat PISA aufgezeigt, dass das zentrale Problem Österreichs die Abhängigkeit der Schüler vom sozialen Status ihrer Eltern sei. Eine Erklärung sei neben kaum vorhandener Vorschulmaßnahmen und zu geringen Fördermaßnahmen schwächerer Schüler die frühe Trennung im österreichischen Schulsystem. Zertifizierungen, wie sie Gehrer anstrebt, würden in einem System, in dem die Schulwahl zentral für die weiteren Bildungschancen sei, eine Verschärfung der sozialen Problematik bedeuten, meinte Brosz.
Antoni bewertet Leistungsfeststellungen an Schulen grundsätzlich positiv, allerdings würden dazu ein schulpartnerschaftliches
Schulqualitäts- und -entwicklungsprogramm gehören. Zum Vorwurf Gehrers, die SPÖ trete für eine Gesamtschule ein, meinte Antoni, weder im aktuellen Bildungsprogramm noch in irgendeinem Wahlkampffolder sei von einer Gesamtschule die Rede. Es gehe vielmehr um sinnvolle, intelligente Kooperationen zwischen verschiedenen Schulformen, wie etwa AHS-Unterstufe und Hauptschule, aber auch z.B. zwischen Hauptschule und berufsbildender höherer Schule.
Kritik an dem von Gehrer präsentierten Studenten-Ideen-Pool "Improve" übt die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH). Das Projekt stelle eine "Vorgaukelung von Partizipationsmöglichkeiten" dar. Gehrer habe in ihrer Funktionsperiode keinen Wert auf die Meinungen, Ideen und Vorschläge der Studenten gelegt. Eine Verbesserung an den Unis für die nächste Legislaturperiode in Aussicht zu stellen, sei blanker Zynismus. Die Hochschulen bräuchten jetzt zusätzliche finanzielle Mittel für Infrastruktur, Lehre und Forschung, so ÖH-Vorsitzende Anita Weinberger.
(Schluss) cm/wea
Gehrer will nationale PISA-Studie an Nahtstellen
Utl.: Schulen sollen sich zertifizieren lassen können - Für
Beibehaltung des Bildungsministeriums =
Wien (APA) - Nach der internationalen Bildungsvergleichsstudie PISA soll nun eine nationale Variante der Leistungsfeststellung in Österreich folgen. Diese "PISA-Nationalstudie" kündigte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) am Donnerstag vor Journalisten in Wien an. "Die Schulen brauchen Leistungsstandards, an denen sich Eltern, Lehrer und Schüler orientieren können", sagte Gehrer. Im Zusammenhang mit der Wahlkampf-Diskussion um zukünftige Ressortkompetenzen sprach sich die Ministerin für die Beibehaltung des Bildungsministeriums, also ein Ressort für Schulen, Unis und Grundlagenforschung, aus, "das Projekt hat sich bewährt.
Dazu sollen an den sogenannten Nahtstellen, also etwa am Übergang von der Volks- zur Hauptschule bzw. AHS, nach der 4. Klasse Hauptschule oder AHS und bei der Matura Qualitätsstandards festgelegt und auch den Eltern zur Verfügung gestellt werden, "damit diese wissen, was ihr Kind können muss". Darauf aufbauend sollen dann Tests entwickelt werden. Wie bei der internationalen PISA-Studie soll das Schülerwissen in einzelnen Fachbereichen abgefragt werden, also etwa in Mathematik oder Naturwissenschaften. Die Ergebnisse der Tests sollen nicht für ein Ranking der Schulen verwendet werden, die Schulen könnten sich aber auf Basis der Studie zertifizieren lassen. "Man wird sich auch im Bildungsbereich daran gewöhnen müssen, dass Qualität benannt und ausgeschildert wird", sagte Gehrer.
Der SPÖ warf die Ministerin vor, "wieder den alten Hut der Gesamtschule" auf's Tapet zu bringen und zitiert einen Wahlkampf-Folder der SPÖ, wonach diese "bis zum Ende der Schulpflicht eine gemeinsame begabungsfördernde Schule will". Die PISA-Studie habe gezeigt, dass etwa in Deutschland Bundesländer mit Gesamtschulen die schlechtesten Ergebnisse erzielt hätten, während an der Spitze Bayern oder Baden-Württemberg stünden, wo es ein sehr differenziertes Schulsystem gebe. In Österreich habe sich das differenzierte System bewährt. Es ermögliche, auf die Begabungen und Kapazitäten der einzelnen Kinder einzugehen, sei aber zu 100 Prozent durchlässig, so dass jedes Kind jede Chance habe.
Dem "rot-grünen Wunsch" nach mehr Durchlässigkeit zwischen AHS und berufsbildenden höheren Schulen (BHS) erteilte Gehrer eine Absage: "Ich lasse das berufsbildende Schulwesen nicht kaputtmachen." Denn ein Wechsel etwa von der 7. Klasse AHS in die 3. Klasse BHS könnte nur durch das Absenken des Niveaus im berufsbildenden Bereich erfolgen, meinte die Ministerin.
(Schluss) cm/mk
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