Liebe KollegInnen,
wir haben am Donnerstag, 24.10., eine Dienststellenversammlung genützt, um gemeinsam zu versuchen, was im Schulalltagstrubel samt seinen stets vermehrten Anforderungen + Terminen derzeit kaum mehr möglich ist: innezuhalten, zusammenfassen was die letzten Jahre der Dienstgeber mit und mehr noch gegen uns gemacht hat, ein Jahr Erfahrungen mit BBG, Zwischenstand gehaltsverhandlungen usw. Bei der letzten Erweiterten Bundessektionsleitung haben FCG und FSG bundesweite Dienststellenversammlungen abgelehnt, "weil es derzeit nichts Neues zu berichten gibt" - es gibt genug zu berichten, Erfahrungen zum Austauschen, aus dem oft hektischen Schulalltag für 1, 2 Stunden aussteigen und eigene Interessen feststellen und artikulieren Das hjat auch mit Selbstbewusstsein zu tun. Mizt gewerkschaftlichem bewusstsein. Glück auf! Reinhart Sellner, GBA Schopenhauerstraße.

Folgender Brief an die Wahlwerbe-Parteien wurde einstimmig beschlossen:




BRG 18, 24.10.02

An die
Spitzenkandidaten der möglichen Regierungsparteien SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne Dr. Gusenbauer, Dr. Schüssel, Reichhold und Prof. van der Bellen


LehrerInnen-Fragen
der Dienststellenversammlung des BRG 18 Schopenhauerstraße vom 24.10.02 an die wahlwerbenden Parteien

Die letzten Jahre haben die Arbeitsbedingungen von LehrerInnen und SchülerInnen verschlechtert: ? Klassen sind größer geworden, Sprachteilungen, Freifächer bzw. unverbindliche Übungen konnten nicht mehr im gewohnten Ausmaß durchgeführt werden, weil die dafür notwendigen Werteinheiten
(Dienstposten) eingespart wurden – zusätzliche Werteinheiten für die Oberstufe neu (Klassenteilungen für Laborunterricht, Praktika, EDV-, neue Medien- oder Sprachschwerpunkte) fehlen ? Die Arbeitszeit der LehrerInnen wurde erhöht, um Dienstposten
einzusparen: Das Unterrichten in Maturaklassen wird nicht mehr als Jahresarbeit gewertet, Klassenvorstände, KustodInnen, Schülerinnenberater müssen um eine Wochenstunde mehr arbeiten, um vollbeschäftigt zu bleiben, die ständig anwachsende Koordinations- und Schulentwicklungsarbeit, zuletzt die an vielen AHS begonnene Oberstufenreformarbeit wird nicht als Teil der Wochenarbeitszeit in die Lehrverpflichtungen eingerechnet. Vertretungsstunden werden nicht
(„Gratissupplierungen) oder unzureichend abgegolten
? Statt die LehrerInnengehälter enstprechend der Teuerung und einem Anteil am Wirtschaftswachsum anzuheben, hat uns der Dienstgeber in den vergangenen Jahren Reallohnverluste zugemutet. ? Das öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis als unverzichtbares Element

des öffentlichen Schulwesens wurde immer mehr KollegInnen, die alle Voraussetzungen erbringen, vorenthalten.

Unsere Fragen:

1. Werden Sie und Ihre Partei in der kommenden Legislaturperiode für die

Absenkung der KlassenschülerInnenhöchstzahl auf 25 stimmen?
2. Werden Sie in der kommenden Legislaturperiode die besonders intensive

Arbeit in Maturaklassen wieder als vollwertige Jahresarbeit anerkennen und für die Wiedereinrechnung der Klassenvorstands-, Kustodiats- und BildungsberaterInnentätigkeit in die Lehrverpflichtungen stimmen? 3. Werden Sie in der kommenden Legislaturperiode die zur Erfüllung dieser Reformen und ebenso für Schulentwicklung und AHS-Oberstufenreform notwendigen zusätzlichen LehrerInnen-Dienstposten schaffen (auch als nachhaltigen Beitrag im von Ihnen angekündigten Kampf

gegen die Arbeitslosigkeit)?
4. Werden Sie in der nächsten Legislaturperiode für Beamten- und LehrerInnengehälter sorgen, mit denen die Teuerung voll abgegolten und ein angemessener Anteil am Wirtschaftswachstum außer Streit gestellt wird? 5. Werden Sie das öffentliche, unentgeltliche Schulwesen sichern und ausbauen, an dem zur mittel- und langfristigen Sicherstellung des LehrerInnenbedarfes notwendige öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis der LehrerInnen festhalten und kein GATS-Abkommen im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO unterzeichnen, mit dem das öffentliche Schulwesen wie Gesundheitsvorsorge oder Wasser dereguliert und privatisiert werden?

In Erwartung Ihrer Antwort noch vor dem 24.November 2002, für die LehrerInnen des BRG 18 Schopenhauerstraße, hochachtungsvoll!

Friederike Fauland, Personalvertretung
Reinhart Sellner,Gewerkschaftlicher Betriebsausschuss


Kopie geht an SchülerInnenvertretung, Elternverein, Nachbarschulen und Medien






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