Was Koll. Wallner da über den Aufwand in Bezug auf die Englisch-Matura schreibt, trifft auf KollegInnen zu, die sich der DAZ nähern. Aber können Sie sich noch an Ihre ERSTE Matura erinnern? Auch heute gibt es KollegInnen, die das zum ersten oder zweiten Mal machen müssen. Und glauben Sie mir: Hat man bei der Themeneinreichung erst einmal die Aufmerksamkeit der Behörde erregt, wird dort peinlich genau gezählt, wie viele Wörter Lang- und Impulstext haben.
Das mit dem Chemielehrer habe ich auch nicht verstanden.
Gute Nacht
K Forstner
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Lehrerforum'"
Sent: Sunday, October 27, 2002 10:19 PM
Subject: LF: AW: Maturaklassen
> Auf die Gefahr hin, Ketzerisches von mir zu geben, sage ich als
> Anglist Folgendes zu zwei Punkten aus Kollege Hofers Einwänden:
>
> 1. Die Erstellung von Klausurthemen ist keine große Sache. Wer dafür
> länger als 2-3 Stunden braucht, ist bloß schlecht organisiert. Zwei
> Argumente:
> a) Für die Erstellung einer Schularbeit kann man ja auch nicht
> jedesmal Tage verplempern, und eine Klausur ist auch nur eine
> Schularbeit
> b) Neuerdings brauchen wir ja eh nur mehr eine Gruppe einzusenden
>
> 2. Wer die Spezialgebiete zu einer Heiligen Kuh macht, ist selber
> schuld. Schließlich wird der Kandidat geprüft und nicht der Lehrer.
> Daher braucht der Lehrer nicht alles zu wissen - auch nicht alles, was
> er prüft. (Das gilt natürlich nicht für die Kernfragen - den Stoff,
> den er selber im Unterricht macht.) Ich beurteile bei den
> Spezialgebieten a)Aufbau = Organisation (d.h., was der Kandidat sagt,
> muß auch für jemanden verständlich sein, der mit dem Thema nicht
> vertraut ist), b) Eingehen auf Zwischenfragen meinerseits, c)
> natürlich Sprachrichtigkeit und d) inhaltliche Plausibilität, d.h.,
> daß mir die sachliche Richtigkeit relativ gleichgültig ist. Wenn ein
> Kandidat z.B. die amerikanischen national parks als Spezialgebiet
> nimmt, dann ist es mir egal, ob er den Yosemite flächenmäßig doppelt
> oder halb so groß macht wie er wirklich ist. Wenn der Kandidat vif
> (oder faul?)ist, gibt er die Fläche sowieso in Quadratmeilen an, das
> kann dann kein Mensch mehr umrechnen, jedenfalls nicht während der
> Prüfung - oder er läßt sie überhaupt weg. Selbst wenn er den Yosemite
> in einen falschen Bundesstaat verlegt, ist das m. E. noch keine
> Tragödie, soferne es nicht gerade Texas, Florida oder Kalifornien ist
> - das wäre dann doch ein Verstoß gegen die Plausibilität.
> Mir erscheint Plausibilität = Glaubwürdigkeit sowieso ein
> wichtigeres Lernziel zu sein als inhaltliche Korrektheit, jedenfalls bei
> Realienfragen in einer Fremdsprache. Das geschickte Eingehen auf
> Zwischenfragen, auch wenn sie einem unangenehm sind, gehört auch dazu.
> Jedes Fernseh- oder Radiointerview bestätigt diese meine Ansicht sogar
> für die Muttersprache.
>
> Erich Wallner
>
> P.S.: Den letzten Vergleich Toni Hofers 3x2 Chemie versus 1x23
> Englisch habe ich in seiner Intention nicht verstanden.
--
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