Wieso um Gottes Willen, sollen unsere Schüler keine Chancengleichheit haben? Man verzeih mir, aber solch einen Unsinn habe ich lange nicht gehört. Das Allheilmittel im finnischen Schulsystem zu suchen, halte ich für nicht richtig, denn große Teile davon werden auch in jenen Ländern angewendet, die in der PISA-Studie eher mager abgeschnitten haben. Es ist mehr als durchsichtig, wenn in Vorwahlzeiten plötzlich alles an unserer guten Schule schlecht sein sollte. Denken wir über weitere Verbesserungen nach ohne die Errungenschaften unseres Schulsystems aufzugeben. Gut, dass für gravierende Änderungen im Schulbereich 2/3 Mehrheit erforderlich ist. MfG Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Dieter BROSZ"
To:
Sent: Wednesday, October 30, 2002 1:13 PM
Subject: LF: aktuelle Aussendung
>
> >OTS0151 5 II 0385 FMB0003 30.Okt 02
> >
> >Politik/Bildung/Schulen/Gehrer/Finnland
> >
> >Brosz: Keine Chancengleichheit im österreichischen Bildungssystem
> >Utl: PISA-Chef Schleicher bestätigt Grüne Kritik =
> >
> > Wien (OTS) "Bildungsministerin Gehrer hat offenbar nach wie vor
> >das Grundprinzip des finnischen Bildungssystems nicht verstanden", so
> >der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz, in Reaktion auf die
> >heutigen Äußerungen Gehrers zur gestrigen TV-Diskussion. Die Anzahl
> >der "normalen" Unterrichtsstunden ist in Finnland wesentlich
> >niedriger. Darüber hinaus gibt es aber massive Förderungen für
> >leistungsschwächere Kinder. Diese finden außerhalb des regulären
> >Unterrichts statt. 93% der finnischen SchülerInnen kommen in den
> >Genuss von individuellen Fördermaßnahmen durch die Lehrkräfte. Auch
> >das von Gehrer genannte bessere Lehrer/Schüler-Verhältnis entspricht
> >nicht den Tatsachen. Laut der gestern veröffentlichten neuesten
> >OECD-Studie liegt die durchschnittliche KlassenschülerInnenzahl in
> >der Mittelstufe in Österreich bei 24 SchülerInnen, in Finnland bei
> >20. Aufnahmeprüfungen finden erst in der Oberstufe statt, die Zahl
> >der Abweisungen ist wesentlich geringer als in Österreich.
> >
> >Bestätigung erhalten die Grünen durch Aussagen des Erfinders der
> >PISA-Studie, Andras Schleicher, die dieser anlässlich einer Tagung
> >der Arbeiterkammer in Wien am 10. Oktober getroffen hat.
> >
> >Österreich erbringt eine mittelmäßige Gesamtleistung bei riesigen
> >Leistungsunterschieden. Österreich liegt zwar im Mittelfeld der
> >OECD-Staaten, aber "das Mittelfeld darf nicht Maßstab bleiben. Wenn
> >man berücksichtigt, dass in Österreich ein Teil der 15-16jährigen
> >Jugendlichen bereits aus dem Schulsystem verschwunden sind, dann
> >verschiebt sich die Position Österreichs noch um 2-3 Plätze nach
> >hinten.
> >
> >Bei den Testsiegern (Finnland, Korea, Japan) gibt es kaum
> >Leistungsunterschiede zwischen den Schulen. Sie können dort ihr Kind
> >praktisch auf jede Schule schicken und Sie erreichen immer eine gute
> >Bildungsleistung. In Österreich und Deutschland gibt es riesige
> >Leisungsunterschiede zwischen den Schulen bedingt durch
> >unterschiedliche Schulformen. Das hätten wir (OECD) so nicht
> >erwartet.
> >
> >In den Ländern mit den besten Ergebnissen hat der soziale Hintergrund
> >nur wesentlich geringeren Einfluss auf das Leistungsprofil der
> >SchülerInnen als im OECD-Durchschnitt also auch als in Österreich. In
> >Österreich gibt es eine unausgewogene Verteilung der
> >Bildungsleistungen je nach sozialer Herkunft. Der Einfluss der Schule
> >auf das Leistungsprofil der SchülerInnen ist in Österreich und
> >Deutschland ungleich größer als der Einfluss der Begabungen und
> >Fähigkeiten der SchülerInnen. In diesen Ländern findet ein viel zu
> >frühes Treffen von Lebensentscheidungen statt, die später nicht mehr
> >korrigierbar sind." (alle Zitate: Schleicher)
> >
> >Die zentrale Herausforderung an das österreichische Schulsystem ist
> >die Angleichung unterschiedlicher Ausgangspositionen. Die Grünen
> >wollen dies durch eine Ausweitung individueller Förderungen
> >erreichen", so Brosz abschließend.
> >
> >Rückfragehinweis: Pressebüro der Grünen im Parlament
> > Tel.: (++43-1) 40110-6707
> > http://www.gruene.at
> > mailto:presse@gruene.at
> >
> >** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER
> >VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***
> >
> >OTS0151 2002-10-30/12:46
> >
> >301246 Okt 02
> >
> >
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> >Eva Kellermann mail to: eva.kellermann@gruene.at
> >Grüner Klub im Parlament
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