Ich bin erstaunt, wie viele Lehrer (-innen) es in Österreich gibt, die sich ausschließlich an der Spitze orientieren. In Österreich soll das Schulwesen ganz schlecht sein, weil wir ja nicht das Finnische Ergebnis erreichten. Das ist so zermürbend, wie ein zweiter Platz beim Abfahrtslauf einer Schi-WM. Die logische Folge für die Leidenden ist, dass man schleunigst das Finnische Bildungssystem mit Eintopfschule bei uns einführen sollte. Dass in anderen Ländern ein ähnliches System aber zu katastrophalen Ergebnissen in der PISA-Studie geführt hat, wird natürlich beharrlich vergessen. Hätten wir derzeit nicht Wahlkampf, würde ich mir angesichts dieser Spitzenplatzorientierung der Kollegen (-innen) ernsthaft Gedanken machen, was diese Damen und Herren tun, wenn ihre Schüler (-innen) trotz pädagogischer Höchstleistungen ihrerselbst nicht nobelpreiswürdig werden. Das müsste ja frustrierend sein und der Gedanke auf Auswanderung nach Finnland müsste sich unnachgiebig aufdrängen. Schöne Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Hans Adam'" ;
Sent: Wednesday, October 30, 2002 11:03 PM
Subject: LF: AW: APA-meldung zur OECD-Studie
> Wir haben also in Österreich die meisten Computer, die meisten Lehrer
> pro Schüler, die längste Unterrichtszeit für Schüler, "sehr gut
> aussehende Lernbedingungen" und eine hervorragende Bildungspolitik der
> ÖVP.
>
> Wenn die Autoren der PISA-Studie das alles gewußt hätten, dann hätten
> sie sicher Österreich - und nicht Finnland - auf den Spitzenplatz
> gereiht, und uns nicht ins Mittelfeld verbannt.
>
> Erich Wallner
>
>
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im
> Auftrag von Hans Adam
> Gesendet: Mittwoch, 30. Oktober 2002 22:07
> An: lehrerforum@ccc.at
> Betreff: LF: APA-meldung zur OECD-Studie
>
> Anbei die APA-meldung zur OECD-Studie und eine Reaktion von Abg. Amon
> zur Information.
>
> Amon: OECD-Studie ist internationale Bestätigung für Gehrers
> Bildungspolitik
>
> Utl.: Lob für Top-Ausstattung der Schulen, Empfehlung für
> Studienverkürzungsmaßnahmen der ÖVP =
>
> Wien, 29. Oktober 2002 (ÖVP-PK) "Die OECD-Studie Education at a
> Glance" ist eine Bestätigung für die Bildungspolitik der ÖVP", stellte
> ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon fest. So gab es für den seit 1995 von
> Bildungsministerin Elisabeth Gehrer geführten Schulbereich eindeutiges
> Lob von der OECD: Die Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler in
> Österreich "sähen sehr gut aus". Empfohlen werden Maßnahmen zur
> Verkürzung der Studiendauer, wie sie bereits umgesetzt werden.
>
> Die OECD stellt fest, dass Österreich bei der Ausrüstung der Schulen
> wie auch beim Umgang mit Computern international führend ist. Auch im
> Vergleich der Betreuungsverhältnisse Schüler je Lehrer belegt
> Österreich internationale Spitzenplätze. Im OECD-Schnitt kommen in den
> Volksschulen auf einen Lehrer 17,7 Schüler. In Österreich sind es 14,3
> Volksschüler pro Lehrer. In der Hauptschule liegt das
> durchschnittliche OECD-Betreuungsverhältnis bei 15,0. In Österreich
> kommt im Durchschnitt auf 9,6 Schüler ein Hauptschullehrer. Das ist
> weltweit der beste Wert.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> R. Zecha
>
>
>
>
>
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> Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
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