Vorbemerkung E.W.: (2. Posting-Versuch)
Nun ist also Neugebauer wieder im Parlament gelandet – zwar hinter Ingrid Wendl und der 21-jährigen Vorsitzenden der Jungen ÖVP (was seine Einschätzung seitens der Parteispitze reflektiert), aber immerhin.
Ein Schelm, wer sich an die Gehaltsverhandlungen 2001+2002 erinnert, und daran, wie lange die für 2003 gedauert haben (20 Minuten lt. Pressemeldungen).
Ein Schelm, wer sich an Neugebauers wiederholt geäußerte „Doppelpack“ – Forderung erinnert - und an die damit verbundene Streikdrohung. Will Neugebauer etwa – im Fall des Falles – gegen seine eigene Partei streiken?
Ein Schelm, wer „Doppelpack“ von „(doppelt) packeln“ ableitet.
Wird Neugebauer jetzt der einzige ÖVP-Abgeordnete sein, der keine Parteisteuer bezahlt?
Wenn er aber Schutzgeld bezahlt – wird er dann schizophren genug sein, seine Verpflichtungen seiner Partei gegenüber auf die finanzielle Komponente zu beschränken?
Wird er der einzige ÖVP-Abgeordnete sein, der sich dem Klubzwang zu entziehen vermag, wenn es um (beamten-)gewerkschaftliche Anliegen geht? Wie wird er sich z.B. in der Frage der weiteren Reduzierung von Beamten-Dienstposten verhalten?
Wird er mit der Partei stimmen, wenn Innenminister Strasser wieder ein paar Wachzimmer zusperrt, oder mit der Gewerkschaft?
Ist er bei Unterrichtsministerin (und Parteigenossin) Gehrer, wenn sie sagt, ein Zusammenhang von Klassenschüler-Anzahl und Unterrichtserfolg sei nicht nachweisbar?
Ja – und wieviele Gehälter kriegt Neugebauer jetzt eigentlich als Auch-Noch-Parlamentarier? Zwei oder drei? (Ist er nicht auch noch irgendwas im Schuldienst?)
DER STANDARD
Samstag/Sonntag, 2./3. November 2002, Seite 6
Ingrid Wendl läuft für die ÖVP auf das innenpolitische Eis
Wien - Ganz ohne prominentes neues Gesicht wollte Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel dann doch nicht in die Nationalratswahl ziehen - und überraschte am Freitag bei der Präsentation der Bundesliste der Volkspartei mit der früheren Eiskunstläuferin und langjährigen ORF-Moderatorin Ingrid Wendl auf Platz fünf: "Eine echte Bereicherung für den Nationalrat." Nach "ZiB"-Anchorman Josef Broukal, der für die SPÖ kandidiert, und Exmoderator Reinhard Jesionek, der als Lif-Spitzenkandidat fungiert, ist Wendl die dritte Kandidatin, die durch ihre ORF-Vergangenheit hohe Popularitätswerte in den Wahlkampf einbringen soll. Schüssel kommentierte die VP-Bundesliste so: "Eine Reihe bekannter, neuer Gesichter, ein starkes, buntes Team, Persönlichkeiten, die schon viel geleistet haben oder zu größeren Hoffnungen Anlass geben." An der Spitze steht erwartungsgemäß der Kanzler selbst. Gefolgt von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer und Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, die aber auch auf Landeslisten aufscheinen. Vor Wendl gereiht ist Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch. Platz sechs besetzt der Linzer Uniprofessor und Steuerexperte Markus Achatz. Auf Platz sieben und damit sicher im nächsten Nationalrat vertreten ist die 21-jährige Vorsitzende der Jungen ÖVP, Silvia Fuhrmann. Hinter ihr folgen GÖD-Chef Fritz Neugebauer, die Lienzer Bürgermeisterin Helga Machne und der steirische VP-Klubobmann und Wahlkampfmanager Reinhold Lopatka. Als Behindertenvertreter kandidiert Kinderbuchautor und Kabarattist Franz-Joseph Huainigg. [ ... ]
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