DER STANDARD, 05. November 2002
"Lust auf Lernen und Politikmachen"
Neues Schulbuch für Politische Bildung
Seit 1978 wurde darüber diskutiert, im Jahr 2001 wurde es endlich
durchgesetzt: Das Fach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung wurde für die AHS-Oberstufe eingeführt. Seit Ende August gibt es nun das erste Schulbuch für dieses Unterrichtsfach, herausgegeben von Herbert Dachs und Heinz Fassmann. "Politische Bildung ist mehr als Wissensvermittlung", sagt Dachs bei der Buchpräsentation letzten Mittwoch. Sie sei in den letzten zehn Jahren "nicht gerade optimal" betrieben worden. Politische Bildung werde außerdem immer wichtiger, die Politik in Österreich habe sich stark verändert und sei nicht mehr so einfach und übersichtlich wie früher, wo man nur zwischen rechts und links unterscheiden musste.
"Dieses Lehrbuch war überfällig", so Fassmann. "Für die meisten Lehrer ist entweder alles oder nichts Politische Bildung." Schulen seien nun der einzige Ort, wo junge Menschen mit Stetigkeit und Systematik ohne Parteilichkeit über Politik informiert werden können. Was sehr wichtig sei, damit man als Staatsbürger dieser Republik "keinen Blödsinn macht". Offen für Orientierung
Beim Schreiben eines solchen Schulbuches müsse man auf viele Fallen achten. "In dem Buch darf nichts als Werbung wirken - es muss völlig offen sein für die Orientierung jedes Schülers, und es darf nicht zu wissenschaftlich und kompliziert geschrieben sein, sondern es muss der Wortschatz der Schüler berücksichtigt werden."
Mehr als 20 Autoren waren an diesem Buch beteiligt, darunter Wissenschafter, Pädagogen und Lehrer. Die Fertigstellung erfolgte in zehn Monaten. "Das ist unsere Entschuldigung, falls doch etwas schief gegangen sein sollte."
Der höchste Anspruch an die Lektüre: Das Buch soll "Lust aufs Lernen und Entdecken der Politik" machen. Bei den älteren Schülern könnte dies auch zutreffen, doch für die jüngeren wird dieses so einfach geschriebene Buch teilweise sicher noch zu kompliziert sein. (siha)
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