----- Original Message -----
From: Kreidekreis To: 'Lehrerforum'
Sent: Friday, November 08, 2002 12:49 PM
Subject: Re: LF: Gewerkschafter im Parlament

PF > und dass eine Regierung
PF > damit rechnen müsste, dass sie keine Mehrheit im Nationalrat mehr hätte, PF > wenn diese Vertreter nicht mitstimmten

JGF > Ja, da muessten wir aber amerikanische Zustaende haben, insofern als die JGF > Damen und Herren Abgeordnete sich als von den WaehlerInnen und nicht von JGF > den Parteien abgeordnet/entsandt/gewaehlt fuehlen und verhalten.

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Kleine, aktuelle Replik auf "amerikanische Zustände".
Diese Woche waren die Wahlen in Amerika, Halbzeit für Bush.
Die Republikaner gehen aus diesen "Zwischenwahlen" gestärkt hervor, weil zuvor ein Teil der Demokraten für Bush-Entwürfe, ein anderer Teil der Demokraten dagegen gestimmt hat. Das Erscheinungsbild ist uneinheitlich, und das wird von den Wählern mit einer saftigen Niederlage abgestraft. Es gefällt mir nicht, aber offensichtlich ist es so, dass die Partei, die einen unumstrittenen Leithammel hat und sich dahinter schart, gewinnt. Hingegen die, die sich ehrlich um Formulierungen von Alternativen zu dieser Politik bemühen, damit untergehen.

Ich kann nicht anders, als "amerikanische Zustände" in der Politik immer mit leicht dümmlich zu assoziieren. Es geht nicht um Auseinandersetzung, sondern um Durchsetzungsvermögen in der brutalsten Ellbogengesellschaft überhaupt.

Ich bezweifle sehr, dass amerikanische Abgeordnete ein "freies Mandat" haben und nur ihrem Gewissen folgend abstimmen. Ich vermute vielmehr, dass der überwiegende Teil der US-Abgeordneten brave Marionetten der Lobbies sind, die sie in die politische Arena geschickt haben.

Und deshalb wünsche ich mir bei uns keine amerikanischen Zustände. Sehr wohl aber, dass wir Lobbyismus für unsere eigene Sache machen, frei nach Bert Brecht: "Reden erst die Menschen selber, werden wir rasch einig sein."

Günter Wittek

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