Liebe AHS-KollegInnen,
während im Wahlkampf Fragen der Bildungspolitik, Sicherung + Ausbau des öffentlichen Schulwesens und anderer öffentlicher Dienste kein Thema geworden sind, will die Bildungsminsiterin ihre "kostenneutrale" Oberstufen"reform"autonomie noch schnell vor der Angelobung der neuen Regierung durchziehen. Die FCG-KollegInnen haben in der Gewerkschaft + im Zentralausschuss der Personalvertretung dem Verordnungsentwurf der dzt. Noch-Ministerin Gehrer "begrüßt", die Ablehnungs-Argumente von FSG und ÖLI-UG blieben in der Minderheit. Vor diesem Hintergrund folgende Schul-Stellungnahme ans BMUK, Glück auf, auch für die engagierten KollegInnen der Oberstufe-neu! Reinhart Sellner, Schopenhauerstraße
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Dienststellenausschuss + Gewerkschaftlicher Betriebsausschuss BRG 18, 1180 Wien Schopenhauerstraße 49 - 19.11.02
An
Bundesministerin Elisabeth Gehrer
BMBWK
1010 Minoritenplatz 5
Stellungnahme zum kostenneutralen Verordnungsentwurf OBERSTUFE NEU: Schulentwicklung an der AHS-Oberstufe braucht Werteinheiten + Erhöhung der Schulbudgets
Dienststellenausschuss und Gewerkschaftlicher Betriebsausschuss des BRG 18, 1180 Wien Schopenhauerstraße 49, lehnen den Entwurf des BMBWK zu einer „kostenneutralen“ Verordnung ab, mit der die Verordnung über die Lehrpläne der allgemeinbildenden höheren Schulen geändert wird. Wie wir aus unseren bisherigen Schul-Erfahrungen mit Schulentwicklung und Oberstufe-neu wissen, sind zur schulautonomen Umsetzung der Oberstufenreform zusätzliche personellen und materiellen Ressourcen notwendig. Wir unterstützen den Beschluss der Erweiterten Bundessektionsleitung AHS der GÖD, „dass im AHS-Bereich zu den von der ARGE LehrerInnen beschlossenen LehrerInnenforderungen (KV, KlassenschülerInnenhöchstzahl) folgende AHS-spezifische Forderungen mittelfristig durchzusetzen sind: ... zusätzliche Werteinheiten je Schule für Schulentwicklung und Planungs- und Koordinationsarbeit, zusätzliche Werteinheiten für neue Oberstufen zur Ermöglichung notwendiger Klassenteilungen für naturwissenschaftliche, sprachlich-kommunikative, EDV- oder sonstige Schwerpunktsetzungen. Der Verordnungsentwurf trägt diesem Beschluss nicht Rechnung – wir fordern von unserem Dienstgeber die Aufgabe der Kostenneutralität und eine entsprechende Überarbeitung des Verordnungsentwurfes in Zusammenarbeit mit der Interessensvertretung der AHS-LehrerInnen.
Unsere Vorschläge/Forderungen zur Oberstufe-neu:
1.1 schulautonome Mehrarbeit für Fach- und JahrgangskoordinatorInnen, für LehrplanentwicklerInnen, für Schulentwicklung/Steuerungsgruppe und für KustodInnen, in deren Bereich Laborbetrieb oder eine andere Form von Praktikum eingeführt wird, braucht zusätzliche Werteinheiten (je 1 WE pro Aufgabe) 1.2 schulautonome Klassenteilungen, die für in der alten Stundentafel nicht vorgesehene Labors, praktischen Übungen oder EDV-Unterricht notwendig werden, brauchen ebenfalls zusätzliche Werteinheiten (6-10 WE je Oberstufenklasse). Schwerpunktsetzung kann nicht auf Kosten des ohnehin bereits stark eingeschränkten Bildungsangebotes der unverbindlichen Übungen und Freifächer oder auf Kosten gesetzlich vorgesehener Teilungen in Fremdsprachen, LÜ, BE, Werken, Informatik u.a. erfolgen 2. Aufstockung der Schulbudgets für Anschaffungen der für die Oberstufenreform notwendigen Raumadaptierungen, Geräte, Software, Materialien u.ä. und für LehrerInnenfortbildung, die zur Verwirklichung von Schwerpunktbildung notwendig wird. 3. Bereitstellung von qualifizierter externer Unterstützung aller
Oberstufenreformschulen: Bereitstellung von ModeratorInnen für Schulentwicklungsprozesse, von ReferentInnen für standortspezifische Fortbildung durch Ladesschulräte/Stadtschulrat über PI oder verwandte Einrichtungen. 4. Anerkennung aller in der Stundentafel des Standortes ausgewiesenen 138 Stundenplanstunden der Oberstufe als „vertragsbegründend“ für Überstellung nach IL. 5. Dazu kommt, dass Oberstufenreform ohne gleichzeitige Maturareform nicht auskommt, da bei ungeklärten Maturaaussichten den notwendigen SGA-Beschlüsse für eine Oberstufenreform eine wesentliche Entscheidungsgrundlage fehlt.. Eine der Oberstufenreform entsprechende Maturareform muss beinhalten, dass neben den traditionellen Wahlpflichtfächern auch schwerpunktbildende Stunden wie Laborunterricht, ökologische Praktika, spezielle Informatikangebote oder schulautonome Unterrichtsgegenstände Grundlage einer „vertiefenden“ Matura werden. Die entsprechende Regelung muss gleichzeitig mit der Oberstufenreform 2003 in Kraft treten.
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Peter Friebel wrote:
> Hier hat nicht die FPÖ ihr Modell durchgebracht...
> In das vorliegende Modell der Oberstufe neu sind viele Vorstellungen
> eingeflossen, die in der ÖPU erarbeitet wurden. Die ÖVP hat diese
> Vorstellungen weitgehend übernommen und im vergangenen Frühjahr als
> ÖVP-Modell präsentiert. Auf der Website der ÖPU sind die Grundzüge
> dieses Modells seit vielen Monaten abrufbar.
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