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Schülerpatrouille in HTL Mödling
Ab heute sollen an der HTL Mödling Schüler patrouillieren und Störenfriede melden. Der "Schüler-Security-Dienst" wird von den Elternvereinen kritisiert. Der Landesschulrat relativiert: Es handle sich um keine "Sheriff-Dienste".
"Gangaufsicht" durch HTL-Schüler
Ab heute sollen an der Schule mit der größten Schülerzahl Österreichs unter dem Arbeitstitel "Gangaufsicht" Schüler patrouillieren, "Disziplinwidrigkeiten" wie Schrei- und Raufduelle, Rauchen auf den Toiletten und Hinauswerfen von Gegenständen aus den Fenstern feststellen und melden.
Angeordnetes "Verpetzen" kritisiert
Der Landesverband der Elternvereine bezweifel, dass das angeordnete "Verpetzen" die Sozialkompetenz der Jugendlichen erhöht und zu einem besseren Schulklima führt, wie das die Schulleitung erhoffe.
"Sünder" müssen nicht genannt werden
Der "Schüler-Security-Dienst" soll allerdings die Namen der "Störenfriede" und "Sünder" nicht nennen müssen, heißt es in einer Aussendung des Verbandes.
"Enormer psychischer Druck"
Auf die Schüler, die mit der Gangaufsicht beauftragt werden, werde psychischer Druck ausgeübt, da auch Lehrer gemeldet werden sollen, die ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen.
Verbandsvorsitzende Margit Johannik:
"Dort wo Verhaltensvereinbarungen das Miteinander stärken könnten, wird 'Vernaderung' verordnet", kritisiert .
Sie hofft, dass das "Pilotprojekt" auf Mödling beschränkt bleibt. Schließlich würden die Lehrer für die Gangaufsicht bezahlt, die Schüler seien nicht für diese Aufgabe heranzuziehen.
Landeschulrat: Keine "Sheriff-Dienste"
Für Landesschulratspräsident Adolf Stricker sind die Maßnahmen nur "bewusstseinsbildender" Natur. Die angekündigte Einführung eines "Schüler-Security-Dienstes" sei "blanker Unsinn".
Stricker bestätigt zwar, dass es an der HTL vermehrt disziplinäre Probleme gab, die Maßnahmen hätten aber "nichts mit irgendwelchen Sheriff-Diensten zu tun". Forciert wurde lediglich die Gangaufsicht durch Professoren.
Adolf Stricker: "Das gibt es ja an vielen Schulen. Es geht einfach darum, wie man miteinander umgeht und dass die Großen Vorbild für die Kleinen sein sollen. So ähnlich wie bei Geschwistern."
"Alles auf freiwilliger Basis"
Die Maßnahme seien freiwillig und mit der Schülervertretung besprochen worden. Die Proteste des Landesverbandes der Elternvereine kann Stricker nicht nachvollziehen
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