sg koll. wallner,

danke für ihre ordentliche interpretation der engl. studien.
leider gibt es in diesem lehrerforum noch immer leute, denen die parteilinie über den sach- und hausverstand geht.


lg
roland czernitc

----- Original von: Erich Wallner :

> Das ist genau die Art von politischen Sonntagsreden, die eine
> ernsthafte
Diskussion a priori abwürgen.

Nach der Logik des Koll. Zwickl müßte es natürlich auch ein Verbrechen sein, wenn die Medien "auch nur einem einzigen jungen Menschen" Anleitungen für alle möglichen Untaten liefern - wie oft hat man doch schon gehört, daß sich Leute dort ihre Vorbilder gesucht haben! Man denke nur an den Begriff des 'Nachahmungstäters', der erst durch entsprechende Medienberichte 'motiviert' wird.
Also: Her mit der Zensur! Abschaffung der Krimis im Abendprogramm - wir kennen ja alle die Statistik, wieviele Morde ein durchschnittlicher Jugendlicher bis zum 14. bzw. 18 Lebensjahr im Fernsehen gesehen hat.

Unsere Gesellschaft muß eben abwägen - im o.g. Beispiel etwa Vorteile und Nachteile der Presse- und Medienfreiheit. Bei der Abwägung der Frage weiche Drogen gegen -'pursuit of happiness' kommt mir halt vor, daß hier ein viel strengerer Maßstab angelegt wird als bei vielen anderen Dingen und daher der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und der Gleichbehandlung verletzt wird.
Dutzende oder gar Hunderte von Toten aus dem Bereich Schisport (inkl. Lawinen und induziertem Straßenverkehr) nimmt man hin, alle möglichen Nachahmungs-Verbrecher nimmt man hin - und bei den weichen Drogen, wo man nicht einmal weiß, ob es ÜBERHAUPT Tote gibt (die Statistik differenziert ja nicht zwischen harten und weichen Drogen) schlägt man gleich mit Gefängnisstrafen zu.

Warum wollen sich so viele Leute immer mit dem "Problem der Drogen auseinandersetzen" und fühlen sich dazu berufen? Und warum so wenige mit Alkohol und Nikotin? - Ich kann mir nicht helfen, aber ich orte da ein massives Verdrängungs-Syndrom.
Wenn mein Haus brennt, dann verplempere ich doch nicht meine Zeit damit, einen tropfenden Wasserhahn zu reparieren: weniger als 200 Drogentote INSGESAMT 2001, also wohl [fast] keine durch weiche Drogen [die der Gegenstand dieser Diskussion sind, nicht etwa LSD!], und 14.000 Tote durch Alkohol und Nikotin.

Erich Wallner



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Josef Zwickl [mailto:zwickl@chello.at]
Gesendet: Samstag, 14. Dezember 2002 14:52
An: Erich Wallner; 'Eckehard Quin'; 'Lehrerforum'
Betreff: Re: AW: Re: Drogenbericht Österreich

Man kann das "Drogenproblem" natürlich auch so einfach sehen wie Koll. Wallner. Die Statistik besagt, dass eh alles in Butter ist und andere Gefahren auf unsere Kinder lauern. Daher wäre es allemal besser das Schifahren und vielleicht noch das Spazierengehen zu verbieten als sich endlich einmal ernsthaft mit dem Problem der Drogen auseinander zu setzen. Wer hier die Augen verschließt - noch dazu als Pädagoge- hat wohl noch nicht so richtig den Ernst der Sache begriffen. In meinen Augen wäre es bereits ein Verbrechen, wenn durch eine völlig unnötige Liberalisierung der Drogengesetze auch nur ein einziger junger Mensch zusätzlich zu Schaden käme. Mit freundlichen Grüßen Josef Zwickl


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