Dem mail von Koll. Winterstein kann ich persönlich viel abgewinnen. Vor allem von der Mitschuld jener, die alle Drogen in einen Topf werfen. Ich nehme aber doch nicht ganz an, dass sich Koll. Winterstaein damit vielleicht selbst gemeint haben könnte. Völlig unrecht hat der Kollege jedoch mit seiner Ferndiagnose, dass mir persönlich Alkohol und Nikotin harmlos erscheinen. Vielleicht nützt ihm in der Einschätzung meiner Person, wenn er wüsste, dass ich selbst Naturwissenschafter bin, und damit sehr wohl zur differenzierten Wahrnehmung fähig bin. Ich weiß nicht, was manche hier versuchen in meine Wortmeldungen zu diesem Thema hinein zu interpretieren. Ich bin aus Sorge um meine eigenen Kinder und um jene, die mir beruflich anvertraut werden, ein Gegner jeder Art von Drogen, die unmittelbar oder mittelbar zu deren Gefährdung beitragen. Alle Versuche dies umzuinterpretieren muss ich entschieden ablehnen. Ich weiß auch nicht von welchen harmosen Cannabis-Studien Koll. Winterstein spricht und zum Dogma erheben möchte, meine Recherchen in diese Richtung (und ich verwende auch fundierte Quellen) gehen mehrheitlich davon aus, dass Cannabisprodukte keinesfalls so harmlos sind wie manche hier gerne darstellen wollen. Ich bestreite natürlich nicht, dass es auch andere Studien gibt. Es gibt auch medizinische Gutachten, die den Genuss von einem halben Liter Wein täglich empfehlen. Ich halte mich trotzdem nicht daran.Ja sogar radiaktive Strahlung soll nach Ansicht einzelner Wissenschafter positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Wers glaubt wird selig. Schöne Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "kurt_winterstein"
To: "Josef Zwickl"
Cc: "Erich Wallner" ; "'Lehrerforum'"
Sent: Sunday, December 22, 2002 6:57 PM
Subject: Re: LF: Re: AW: Re: Drogenbericht Österreich


> Lassen wir einmal das Schifahren. (Den ökologischen Aspekt z.B.
> könnten wir ja auch ausführlich diskutieren!) Aber eines ist
> auffällig! Schon dem Satz "Es gibt doch genügend legalisierte
> Drogen....... ......,die natürlich auch nicht harmlos sind,..." ist zu
> entnehmen, dass Sie dem Kollegen Wallner offensichtlich nicht glauben,
> oder besser nicht glauben wollen, dass die Cannabisprodukte,
> die ja der Ausgangspunkt der Diskussion waren weit weniger
> gesundheitsschädlich sind als Alkohol und Nikotin.
> Und da sind Sie standhaft. Da helfen keine medizinischen und
> auch keine statistischen Daten.
> Ich weiß nicht, was Sie mit Haschisch verbinden, aber es
> muss etwas Düsteres, Unanständiges, Schmuddeliges sein,
> sonst könnte die Ratio nicht so aussetzen.
> Es gibt den radikalen Standpunkt, jeder darf sich selbst
> schädigen, wenn's ihm Spaß macht. Dann sind weiche
> Drogen natürlich zu erlauben.
> Dann gibt's den anderen Standpunkt, dass es einen Grad
> auch der Selbstgefährdung gibt, dem die Behörden einen
> Riegel vorschieben müssen. Dann kommen Nikotin und
> Alkohol vorher dran. Da kommen Sie nicht drum rum,
> wie Sie sich auch winden.
> Und abschießend möche ich Ihnen schon auch meinen
> Groll über die Leute vermitteln, die ohne jede Ahnung von
> "den Drogen" sprechen.
> Was mir Angst macht, ist folgender Mechanismus:
> Die Jugendlichen vernehmen von Leuten, die zwar keine
> Ahnung haben, aber die Autorität haben, zu verkünden:
> "Drogen sind ganz gefährlich! Man kommt nicht mehr los!" usw.
> Die Jugendlichen haben aber alle entweder selbst weiche
> Drogen probiert oder kennen jemanden, der das getan
> hat und der ihnen sagt:"Kein Problem!"
> Dann kommt der katastrophale Trugschluss:"Die lügen ja
> alle!" und "...in allem!"
> Leute, die Drogen in einen Topf werfen, die der
> Meinung sind, dass eine differenzierte Auseinandersetzung
> mit der Sucht von Zucker, Fernsehen, Computerspielen,
> und eben den von uns bereits diskutierten Drogen den
> Menschen ja nur Lust auf diese Drogen macht, wer also
> alle (illegalen -nicht gefährlichen!!-) Drogen in einen Topf
> wirft, der macht sich mitschuldig an den Drogentoten,
> die die Warnungen nicht ernst nehmen, weil sie nicht
> glaubwürdig sind, weil sie Lügen enthalten.
>
> So schaut es aus, verehrter Herr Kollege!
>
> mfG Kurt Winterstein
>
>
>
>
> Josef Zwickl schrieb:
>
> > Wenn Koll. Wallner von meiner seltsamen Logik spricht, kann man
> > diese natürlich noch ein wenig näher erklären. Ich finde nämlich,
> > dass es eher eine seltsame Logik ist, dass man Tote gegeneinander
> > aufwiegt. Schisport hier und Drogenkonsum dort. Also ich
bin
> > sicher nicht allein mit meiner Logik, wenn ich festhalte, dass es
> > mir
zig
> > mal lieber ist, wenn meine Kinder Wintersport und nicht Drogenkonsum
> > betreiben. Es gibt doch genügend legalisierte Drogen (Alkohol,
> > Nikotin),
die
> > natürlich auch nicht harmlos sind, aber aus dem übermäßigen
Alkoholkonsum
> > (mit all seinen Auswirkungen) abzuleiten, dass man darüber hinaus
> > auch
noch
> > andere Drogen legalisieren sollte, weil auf diesem Gebiet bisher
statistisch
> > weniger Tote zu beklagen sind, ist logisch nicht mehr
> > nachvollziehbar.
Genau
> > so wenig nachvollziehbar ist meine angebliche Forderung nach
Einschränkung
> > der Pressefreiheit- noch dazu wo meine eigene Tochter Publizistik
studiert..
> > Daher stelle ich fest, dass die Schlüsse von Koll. Wallner mit
> > meiner besorgten Stellungnahme zum Thema Drogen wenig bis gar nichts
> > zu tun
haben.
> > MfG
> > J.Zwickl
> > ----- Original Message -----
> > From: "Erich Wallner"
> > To: "'Josef Zwickl'" ; "'Lehrerforum'"
> >
> > Sent: Sunday, December 15, 2002 10:21 PM
> > Subject: AW: AW: Re: Drogenbericht Österreich
> >
> > Das ist genau die Art von politischen Sonntagsreden, die eine
> > ernsthafte Diskussion a priori abwürgen.
> >
> > Nach der Logik des Koll. Zwickl müßte es natürlich auch ein
> > Verbrechen sein, wenn die Medien "auch nur einem einzigen jungen
> > Menschen" Anleitungen für alle möglichen Untaten liefern - wie oft
> > hat man doch schon gehört, daß sich Leute dort ihre Vorbilder
> > gesucht haben! Man denke nur an den Begriff des 'Nachahmungstäters',
> > der erst durch entsprechende Medienberichte 'motiviert' wird.
> > Also: Her mit der Zensur! Abschaffung der Krimis im Abendprogramm -
> > wir kennen ja alle die Statistik, wieviele Morde ein
> > durchschnittlicher Jugendlicher bis zum 14. bzw. 18 Lebensjahr im
> > Fernsehen gesehen hat.
> >
> > Unsere Gesellschaft muß eben abwägen - im o.g. Beispiel etwa
> > Vorteile und Nachteile der Presse- und Medienfreiheit. Bei der
> > Abwägung der Frage weiche Drogen gegen -'pursuit of happiness' kommt
> > mir halt vor, daß hier ein viel strengerer Maßstab angelegt wird als
> > bei vielen anderen Dingen und daher der Grundsatz der
> > Verhältnismäßigkeit und der Gleichbehandlung verletzt wird. Dutzende
> > oder gar Hunderte von Toten aus dem Bereich Schisport (inkl. Lawinen
> > und induziertem Straßenverkehr) nimmt man hin, alle möglichen
> > Nachahmungs-Verbrecher nimmt man hin - und bei den weichen Drogen,
> > wo man nicht einmal weiß, ob es ÜBERHAUPT Tote gibt (die Statistik
> > differenziert ja nicht zwischen harten und weichen Drogen) schlägt
> > man gleich mit Gefängnisstrafen zu.
> >
> > Warum wollen sich so viele Leute immer mit dem "Problem der Drogen
> > auseinandersetzen" und fühlen sich dazu berufen? Und warum so wenige
> > mit Alkohol und Nikotin? - Ich kann mir nicht helfen, aber ich
> > orte da ein massives Verdrängungs-Syndrom. Wenn mein Haus brennt,
> > dann verplempere ich doch nicht meine Zeit damit, einen tropfenden
> > Wasserhahn zu reparieren: weniger als 200 Drogentote INSGESAMT 2001,
> > also wohl [fast] keine durch weiche Drogen [die der Gegenstand
> > dieser Diskussion sind, nicht etwa LSD!], und 14.000 Tote durch
> > Alkohol und Nikotin.
> >
> > Erich Wallner
> >
> > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > Von: Josef Zwickl [mailto:zwickl@chello.at]
> > Gesendet: Samstag, 14. Dezember 2002 14:52
> > An: Erich Wallner; 'Eckehard Quin'; 'Lehrerforum'
> > Betreff: Re: AW: Re: Drogenbericht Österreich
> >
> > Man kann das "Drogenproblem" natürlich auch so einfach sehen wie
> > Koll. Wallner. Die Statistik besagt, dass eh alles in Butter ist und
> > andere Gefahren auf unsere Kinder lauern. Daher wäre es allemal
> > besser das Schifahren und vielleicht noch das Spazierengehen zu
> > verbieten als sich endlich einmal ernsthaft mit dem Problem der
> > Drogen auseinander zu setzen. Wer hier die Augen verschließt - noch
> > dazu als Pädagoge- hat wohl noch nicht
> > so richtig den Ernst der Sache begriffen. In meinen Augen wäre es
> > bereits
> > ein Verbrechen, wenn durch eine völlig unnötige Liberalisierung der
> > Drogengesetze auch nur ein einziger junger Mensch zusätzlich zu Schaden
> > käme.
> > Mit freundlichen Grüßen
> > Josef Zwickl
> >
> > --
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