Wenn man die Theorien des Wirtschaftens, des Geldes und der Steuern zusammen betrachtet, so lässt sich - selbstverständlich sehr vereinfacht - unterscheiden zwischen WERTSCHÖPFUNG, also Zuwachs, und EIGENTUM (Bestand). (Nicht gemeint sind Abgaben, die für Leistungen des Staates zu zahlen sind) Beim Zuwachs hat der Staat sich sowieso schon viele Möglichkeiten geschaffen
zuzugreifen: MWSt., KESt., ... - Hier wartet der Staat nicht sozusagen bis zum Tod des Geldinhabers, dass er etwas abschöpfen kann. Beim Eigentum gibt es z. B. Grundsteuer und auch für Firmenbesitz (Anlagen) gibt es Regelungen. Hier gehen gewisse Theorien davon aus, dass auch dieser Besitz sich im Wert steigert und somit der Staat das Recht hat, sich Anteile zu holen. Ein momentan nicht beackertes Feld (nur wenige Staaten wie die Niederlande sind hier praktisch und ehrlich genug) ist die Börse: diese Erträge bleiben weitgehend unbesteuert. Dass es Erbschaftssteuer gibt, hat meines Erachtens vor allem damit zu tun, dass der Staat (wie wir alle) drauf gekommen ist, dass manches Wirtschaften auch "schwarz" am Staat vorbeiläuft und dann ist tatsächlich nur dort der Zeitpunkt, wo der Staat offen zugreifen kann, wenn jemand stirbt. Jedermann hat schon die Erfahrung gemacht, dass nur an dieser Stelle Vermögen transparent wird (und es selbst dann es schwierig ist, wenn sich ein Teil der Erben wenigstens mit dem Erblasser einig ist).

Solange dieses Misstrauen des Staates in die Geldflüsse berechtigt ist und VOR ALLEM, solange die Erträge aus Börsen-Papieren nicht besteuert werden, ist auch jede Vermögenssteuer berechtigt.

Dass der Staat (genau wie wir alle) grundsätzlich immer noch ein wenig mehr vom Geld gebrauchen könnten, ist eh klar; wenn Politiker irgendwo auf Steuern im obigen Sinne verzichten oder sie bewusst niedrig halten, dann ist das in erster Linie als Verbeugung vor den Betroffenen zu sehen. Norbert Häfele

Die Frage nach Inland und Ausland, wo man Geld ausgibt, wird das Ganze noch
komplizieren; einerseits ist damit der Export/Import von Gütern gemeitn; andererseits von Kapital s. Börsen, aber auch von realem "Geld", wenn ich denke, dass ganze Mittelmeerinseln von Pensions- und Urlaubsgeldern aus Deutschland etc. leben.
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Erich Wallner [SMTP:erich.wallner@aon.at]
> Gesendet am: Mittwoch, 8. Januar 2003 21:28
> An: 'Günter Wittek'; 'Lehrerforum'
> Betreff: LF: AW: Achillesferse Binnennachfrage
>
>
> Stichwort Vermögenssteuer: Vermögen wird (i.d.R.) gebildet aus bereits
> einmal versteuertem Einkommen. Wenn der Besitzer stirbt, dann fällt
> sowieso Erbschaftssteuer für die Nachkommen an.
> Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein, daß es eine sinnvolle
> (und gerechte) Maßnahme sein soll, einen im Inland sparenden (und
> damit Vermögen schaffenden) Menschen mit Vermögenssteuer zu belegen.
> Wer sich um sein ganzes übriges Geld immer den neuesten Mercedes
> kauft und so dafür sorgt, daß der Großteil des Geldes ins Ausland
> fließt, den trifft die Vermögenssteuer nicht. Und selbst die
> Erbschaftssteuer schlägt nur beim letzten Auto zu.
> Will man die Wertschöpfung mit Gewalt globalisieren?
>
> Erich Wallner
>
>
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im
> Auftrag von Günter Wittek
> Gesendet: Mittwoch, 8. Januar 2003 18:16
> An: Lehrerforum
> Betreff: LF: Achillesferse Binnennachfrage
>
>
>
>
> Um weitere massive Streichungen bei den öffentlichen Ausgaben zu
> verhindern, sei eine Verbesserung der Einnahmeseite unbedingt nötig.
> Eine Rücknahme der wegen der Flutkatastrophe verschobenen
> Steuerreform, wie es Niedersachsens Ministerpräsident Gabriel fordere,
> sei daher der völlig falsche Weg. "Die letzten Jahre haben bewiesen,
> dass Steuersenkungen
> für Unternehmen nichts bringen, sondern nur die öffentlichen Hände ins
> Finanzchaos stürzen. Stattdessen müssen Steuerschlupflöcher geschlossen
> und die Vermögensteuer wieder eingeführt werden, um mehr öffentliche
> Zukunftsinvestitionen in den Gemeinden, im Bildungswesen usw.
> finanzieren zu können", erklärte die Margret Mönig-Raane.
>
>
>
>
>
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> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
> e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
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