Ich hätte gerne ein Argument dafür gehört, daß der Staat zwar (wie in Ö) Aktienkursgewinne (innert eines Jahres) besteuert, jedoch Kasinogewinne und Lottogewinne ungeschoren läßt.
Die Parallele zwischen Kasino und Börse besteht darin, daß die "Spieler" in beiden Fällen das volle Risiko selber tragen. (An der Börse war in den letzten drei Jahren das Risiko noch viel höher als im Kasino.) Trotzdem werden Erträge - so überhaupt welche anfallen - ganz unterschiedlich behandelt. (Den Unterschied, daß Investitionen an der Börse wirtschaftlich nützlich sind [am besten ersichtich bei Emissionen; warum wohl hat Maria Theresia die Wiener Börse gegründet?], wogegen im Kasino nur der Spieltrieb befriedigt wird, lasse ich großzügigerweise unter den Tisch
fallen.)
Noch weniger verstehe ich die Steuerfreiheit von Lottogewinnen. Dabei handelt es sich um ein arbeitsloses Einkommen par excellence, das noch dazu mit fast Null Risiko erzielt wird - das bißchen Einsatz kann jeder verschmerzen.
Erich Wallner
P.S.: Der Satz "solange die Erträge aus Börsen-Papieren nicht besteuert werden, ist auch jede Vermögenssteuer berechtigt" erscheint kurios. Das klingt wie "Solange mein Nachbar mit einem abgelaufenen Autopickerl herumfährt, ist es nur recht und billig, daß ich doppelt so viel für einen Parkschein bezahlen muß."
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: BRG Dornbirn Schoren, Direktion [mailto:brg.schoren.dir@cnv.at]
Gesendet: Donnerstag, 9. Januar 2003 09:49
An: Erich Wallner; 'Günter Wittek'; 'Lehrerforum'
Betreff: AW: AW: Achillesferse Binnennachfrage
Ein momentan nicht beackertes Feld (nur wenige Staaten wie die Niederlande sind hier praktisch und ehrlich genug) ist die Börse: diese Erträge bleiben weitgehend unbesteuert.
Solange dieses Misstrauen des Staates in die Geldflüsse berechtigt ist und VOR ALLEM, solange die Erträge aus Börsen-Papieren nicht besteuert werden, ist auch jede Vermögenssteuer berechtigt.
Norbert Häfele
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