Die Auswüchse der Globalisierung haben mit demokratischen Staatskanzleien nichts zu tun. Nur das von Koll. Wallner gebrachte Beispiel aus der DDR war ja ein Beispiel für den Straßenkampf gegen ein undemokratisches Regime. Zu Rechtsmittel: Koll. Wallner kann doch nicht ernsthaft meinen, dass man ein Universal-Rechtsmittel aus dem Hut zaubern könnte. Das geeignetste Mittel wird wohl vom konkreten Fall abhängen und muss sorgfältig überlegt werden. Zu den Kubanischen Zuckerbauern: Vielleicht wäre es für diese einmal an der Zeit das nicht mehr zeitgemäße, undemokratische Regime abzuschütteln (von mir aus durch Demonstrationen). Das würde deren Absatzprobleme weitgehend beseitigen. Manchmal hat man den Eindruck, dass in diesen Diskussionen willkürlich Sachlagen verwechselt werden, um über Umwege doch zu einer halbwegs sinnhaften Begründung für irreale Anschuldigungen
(...Globalisierungsbefürworter,...) zu kommen.
Schöne Grüße
Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Josef Zwickl'" ; "'Lehrerforum'"
Sent: Friday, January 10, 2003 7:40 PM
Subject: AW: Genua


Sorry - aber was die Auswüchse der Globalisierung mit "demokratische[n] Verwaltungen" zu tun haben, vermag ich nicht zu erkennen. In Genua wurde schließlich nicht gegen den italienischen Staat demonstriert, sondern gegen die Globalisierung. Was demokratisch daran sein soll, daß z.B. Agrarförderung in der 1. Welt die Landwirtschaft in der 3. Welt ruiniert, entzieht sich meinem Verständnis.

Gestern hörte ich im Radio, daß das kubanische Zuckerrohr auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähig ist. - Kann sich irgendwer vorstellen, daß die österreichische Zuckerindustrie tatsächlich billiger produziert als die kubanische?

Welchen Gerichtshof (Stichwort "Ausnützung aller Rechtsmittel") würde denn Kollege Zwickl einem kubanischen Zuckerrohrbauern empfehlen?

Erich Wallner



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Josef Zwickl [mailto:zwickl@chello.at]
Gesendet: Freitag, 10. Januar 2003 16:14
An: Erich Wallner; 'Lehrerforum'
Betreff: Re: Genua

Gerne antworte ich auf die Fragen von Koll. Wallner.
Der große Unterschied zur friedlichen Revolution in der DDR anno 1989 liegt wohl darin, dass es jetzt um einen "Kampf" gegen demokratische Verwaltungen geht und nicht gegen ein autoritäres Regime. Daher wären auch andere Mittel angebracht. Natürlich ist das Demonstrieren legal und entspricht dem Versammlungsrecht. Das will ich sicher nicht in Abrede stellen. Dass ich diese Methode unter den gegebenen Umständen für ungeeignet halte, muss mir auch zugestanden werden. Ich halte dies für ein blödes Bevölkern der Straßen - ohne Sinn! Keine Staatsregierung lässt sich dadurch auch nur irgendwie beeinflussen. Die sind nur lästig und werden von der Polizei auf Distanz gehalten. Leidtragend sind nur die Passanten,Anrainer und nicht zuletzt wir alle, die die Polizeieinsätze zu zahlen haben. Zur Alternative: Ich bin überzeugt, dass auch in unserer Diskussionsrunde genügend gscheitere Alternativen gefunden würden. Das erste was mir einfällt, ist die Ausnützung aller Rechtsmittel. Immerhin leben wir in Rechtsstaaten. Schöne Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Josef Zwickl'" ; "'Lehrerforum'"
Sent: Thursday, January 09, 2003 10:02 PM
Subject: AW: Genua



4. "Druck von der Straße" hat u.a. 1989 die Wende in Ostdeutschland bewirkt. Es würde mich doch sehr interessieren, was für "intelligentere Methoden" Kollege Zwickl da präferiert hätte.

Erich Wallner





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