Neue Zürcher Zeitung, Ressort Inland,
22. Januar 2003, Nr.17, Seite 14


Streit um WEF-Kontrollen im Prättigau dauert an
Kritik der SP am Oltner Bündnis

Bern, 21. Jan. (ap/sda) Zwei Tage vor Beginn des Davoser Welt- wirtschaftsforums (WEF) wollen die Exponenten des Oltner Bündnisses die Sicherheitskontrollen im Prättigau weiterhin nicht akzeptieren. «Für uns gibt es keine Diskussion, die Polizeischleuse in Fideris wird am Samstag von den Demonstrierenden nicht betreten», sagte Sprecher Walter Angst. Der freie Zugang nach Davos müsse gewährt bleiben. Sei dies nicht der Fall, so werde am Samstagmorgen eine erste Demonstration in Landquart stattfinden. Dort soll dann über das weitere Vorgehen entschieden werden. Denkbar seien Kundgebungen auch an anderen Orten. Das Oltner Bündnis kündigte an, die Restriktionen für die Kundgebung auch mit juristischen Mitteln zu bekämpfen. Es will bei der Davoser Exekutive ein Wieder- erwägungsgesuch eingereicht haben, das bis zu deren Sitzung am Dienstagnachmittag dort indessen nicht eingetroffen ist. Im Fall eines negativen Entscheids soll an das Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden rekurriert werden.

Die SP Schweiz und die Bündner Kantonalpartei wollen in Davos demonstrieren. Im Gegensatz zum Oltner Bündnis empfehlen sie, sich den Sicherheitskontrollen in Fideris zu unterziehen. Es handle sich dabei lediglich um eine Gepäckkontrolle. Sie distanzierten sich von Teilen des Oltner Bündnisses, die nicht bereit seien, minimale Zugeständnisse an die Sicherheit der Kundgebungsteilnehmer und der Davoser Bevölkerung zu machen, teilten die beiden Parteien mit. Nur bewusst destruktives Verhalten bleibe als Grund, die Sicher- heitskontrolle in Fideris nicht zu akzeptieren. Die Behörden hätten diese auf eine reine Gepäckkontrolle reduziert. Die Haltung habe sehr wenig mit Globalisierungskritik zu tun. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund dagegen teilt die Auffassung des Oltner Bündnisses.




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