Liebe Johanna,
Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege!

Auch unser Staat – und ich denke, es wird keinen allzu großen Unterschied machen, welche Regierung wir bekommen - befindet sich auf dem Weg der großen Einsparungen und Privatisierungen. Somit ist es klar, dass er sich das Geld dort holt, wo er es am leichtesten bekommt. Und bisher haben sich weder die LehrerInnen noch die anderen BeamtInnen gegen Verschlechterungen besonders gewehrt.

Uns stehen weitere Reallohnverluste bevor, eine Pensionsreform, die unser Lebenseinkommen weiterhin senken und unsere Lebensarbeitszeit erhöhen wird und das Jahresnormmodell, das das Arbeitsvolumen der PflichtschullehrerInnen zum Teil drastisch erhöht hat und die Möglichkeit weiterer Erhöhungen impliziert, droht vom Versuch zur Norm in allen Schultypen zu werden, um nur einige Verschlechterungen zu nennen.

Willen Sie das einfach hinnehmen? Finden Sie sich damit ab? Denken Sie, sie können ohnehin nichts ändern? Fühlen Sie sich hilflos, frustriert und allein? – Je mehr Menschen sich so fühlen, desto leichter wird es die Regierung haben. Je mehr Menschen allerdings bereit sind, sich zu wehren, desto größer sind die Chancen, dass sie etwas erreichen. Und die politisch Verantwortlichen werden sich bemühen müssen, das nötige Geld dort zu holen, wo wirklich genug vorhanden ist. Ist doch logisch, oder?

In Vorarlberg haben schon vor eineinhalb Jahren KollegInnen Widerstand geleistet und die unabhängige Bildungsgewerkschaft gegründet. Die Gruppe Wien/NÖ sieht es als ihre Aufgabe, den Widerstand im Osten zu bündeln und die erforderlichen Ressourcen für nötige Aktionen zur Verfügung zu stellen. Das UBG-Forum ist eine Plattform für LehrerInnen aller Schultypen, die Widerstand an Schulen initiieren, koordinieren und organisieren wollen. Es gibt also schon eine Gruppe von KollegInnen, die selbstbewusst für ihre Interessen eintritt. Stellen Sie sich vor, Sie gehören dazu?

Wenn Sie etwas für sich tun möchten, dann kommen Sie am Mittwoch, den 29.1.um 18.00 Uhr ins Amerlinghaus 1070, Stiftgasse 8. Wenn es Ihnen an dem Tag nicht möglich ist, Sie aber auf Ihre Weise und mit Ihren Möglichkeiten etwas beitragen möchten, melden Sie sich bitte entweder bei mir: johanna.kainz@bildungsgewerkschaft.at 0664 45 17 138 oder bei barbara.nowikow@bildungsgewerkschat.at 0664 27 14 260

Das Leitungsteam der UBG Wien/NÖ hat einen Anwalt damit beauftragt, das Jahresnormmodell auf seine Verfassungsmäßigkeit und auf die Kompatibilität mit anderen Gesetzen zu überprüfen. Immer öfter hören wir, die Lehrerschaft akzeptiere das Gesetz immer stärker. Unser Eindruck ist das nicht. Als Gewerkschaft sind wir der Meinung, die Betroffenen – d.h. sowohl die APS-LehrerInnen, die es bereits haben als auch die KollegInnen aller anderen Schultypen, denen es noch bevorsteht – sollten die Möglichkeit haben, jetzt, solange es noch in der Erprobungsphase ist, sich zu äußern, wenn sie es nicht haben wollen. In zwei Jahren ist es zu spät. Wenn Sie unsere Ansicht teilen, bekräftigen Sie es mit Ihrer Unterschrift und motivieren Sie auch andere, es zu tun.

Jetzt ist die Zeit, etwas für sich zu tun. Jetzt ist die Zeit, sich zu entscheiden, ob man alles still ertragen will oder noch genug Selbstwertgefühl hat, um etwas zu tun.Wenn Sie bereit sind, helfen Sie mit – wie auch immer Sie es können! Jeder noch so winzige Beitrag kann dazu führen ,eine Lawine ins Rollen zu bringen. Und stellen Sie sich vor, es funktioniert!

Mit freundlichen Grüßen
Johanna Kainz, UBG Wien/NÖ

P.S.: Leider war es nicht möglich, dieses Mail mit der Unterschriftenliste ins LF zu posten. Wenn Sie sich an der Aktion beteiligen wollen, fordern Sie sie bitte bei uns an.

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