----- Original Message -----
From: "BRG Dornbirn Schoren, Direktion"
Sent: Thursday, January 30, 2003 2:36 PM
Subject: LF: AW: Re: AW: Punkteschlüssel, Notenschlüssel, Transparenz
> Es ist für mich sehr erstaunlich, ja fast unfassbar, (oder habe ich da
> was
> übersehen?) wie Koll. Forstner in diesem Zusammenhang die "adäuqate
> Bekanntgabe des Stoffes" bemüht. Das wird auf jeden Fall vorausgesetzt.
> Entscheidend ist dann aber, wie er dann die einzelnen Fehler, eigentlich
> aber: die positiv erbrachten Leistungen bewertet. Transparenz kann man,
das
> ist wahr, auch durch ein nachträglich eingebrachtes Bewertungsschema
> erreichen. Die Vergleichbarkeit über den Zeitraum und erst dann wird
> man
von
> Gerechtigkeit und Angemessenheit sprechen können, kann man nur durch
> einen VORHER bekannt gegebenen Schlüssel erzielen. Hat da jemand noch
> nicht kapiert, dass die Schwierigkeit der Aufgaben von Schularbeit zu
> Schularbeit - auch UNGEWOLLT - variieren kann; das aber
durch
> einen abänderbaren Notenschlüssel auffangen zu wollen, wäre
> schlichtweg unhaltbar. Das ist Steinzeit. Es geht so, wie das auch
> schon ganze Bundesländer in Deutschland beim Zentralabitur gemacht
> haben: Stellt sich heraus, dass die Bewertungskriterien den Leistungen
> in Abhängigkeit von
der
> Schwierigkeit der Aufgabenstellung nicht entsprechen, dann wird nach
> dem VORHER BEKANNTGEMACHTEN Schema bewertet und dann wird in aller
> Offenheit begründet, warum dieser Schlüüsel diesmal nicht gilt,
> sondern das Ergebnis so und so ausschaut. Norber Häfele
Vielleicht ist es das an Arbeit reiche Semesterende, vielleicht meine mangelhafte Auffassungsgabe: Ich verstehe obigen Text sowohl seinem Inhalt als auch seiner Intention nach bestenfalls bruchstückhaft. Meine Fragen im
Detail:
(1) Was ist das Erstaunliche, ja Unfassbare, an einer adäquaten Bekanntgabe des Stoffes? Von sinnentleerten Lehrstoffeintragungen im Klassenbuch ("U11", "U 12" etc.) bis zu kürzelhaften Stoffangaben für Schularbeiten ("Units 11 and 12") ist es nur ein kleiner Schritt, und den gehen meiner Erfahrung nach recht viele KollegInnen. VON WEM wird WAS "auf jeden Fall vorausgesetzt"?
(2) Wenn hier nicht von EINER, sondern gleich von mehreren Schularbeiten die Rede ist, soll das heißen, dass ich im September einen unveränderbaren Notenschlüssel für alle Schularbeiten des Jahres bekanntgeben soll?
(3) Wenn "die Bewertungskriterien den Leistungen in Abhängigkeit von der Schwierigkeit der Aufgabenstellung nicht entsprechen" -- bitte was heißt das auf deutsch?
(4) Wie kann ein Lehrer (Direktor?) seinen KollegInnen grundsätzlich schlechte Absichten unterstellen, nur weil sie nicht bereit sind, irgendeine Offenlegungsmanie mitzumachen, die noch dazu -- Gott sei Dank -- nirgendwo verankert ist?
(5) Was die Schulbehörde in manchen deutschen Bundesländern macht, weiß ich leider nicht so genau. Wenn sie allerdings vorher einen Punkteschlüssel bekanntgibt und sich nachher nicht daran hält, so wäre das ja der Gipfel an Perversion. Das kann ich ja wohl nur falsch verstanden haben -- bitte klären Sie mich auf.
Übrigens: Nichts gegen die Steinzeit. Die Menschen damals hatten wenigstens greifbarere und keine so an den Haaren herbeigezogenen Probleme.
K Forstner
--
Diese Liste wird vom Personal Computer Club (http://www.pcc.ac) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.