1. Wenn ich sage, daß eine VORHERIGE Bekanntgabe des Notenschlüssels den Lehrer fesselt, dann ist es mitnichten konsequent, auch gegen eine Bekanntgabe NACHHER einzutreten. Die Zielvorgabe ist ja ein realistischer Notenschnitt, und nicht ein Quargelsturz* für den Lehrer.

2. Wenn Kollege Häfele schon zugibt, daß die Schwierigkeit der Aufgabenstellung auch ungewollt schwankt - wieso will er dann diese Schwankung auch in weit divergierenden Noten wiederfinden - wo sie doch offenbar einem Betriebsunfall entspringt?
Wenn er meint, ein abänderbarer Notenschlüssel sei der falsche Weg zur Verhütung erratischer Ergebnisse - heißt das, daß er einen besseren Weg weiß, oder daß er erratische Ergebnisse bevorzugt?

Erich Wallner

* (Für Alemannen: Quargelsturz = Käseglocke)



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: BRG Dornbirn Schoren, Direktion [mailto:brg.schoren.dir@cnv.at]
Gesendet: Donnerstag, 30. Januar 2003 14:36
An: K Forstner; Timo Davogg
Cc: Erich Wallner; heidi walkner; Lehrerforum
Betreff: AW: Re: AW: Punkteschlüssel, Notenschlüssel, Transparenz

Guten Tag!
Wenn formuliert wird: "fesselt den Lehrer", könnte man - konsequent bis zum äußersten Gedanken weitergeführt - sagen: "Der Lehrer braucht überhaupt keinen Maßstab (Punkte) benützen"!. Er schreibt die Note drunter und basta!

Es ist für mich sehr erstaunlich, ja fast unfassbar, (oder habe ich da was
übersehen?) wie Koll. Forstner in diesem Zusammenhang die "adäuqate Bekanntgabe des Stoffes" bemüht. Das wird auf jeden Fall vorausgesetzt. Entscheidend ist dann aber, wie er dann die einzelnen Fehler, eigentlich
aber: die positiv erbrachten Leistungen bewertet. Transparenz kann man, das ist wahr, auch durch ein nachträglich eingebrachtes Bewertungsschema erreichen. Die Vergleichbarkeit über den Zeitraum und erst dann wird man von Gerechtigkeit und Angemessenheit sprechen können, kann man nur durch einen VORHER bekannt gegebenen Schlüssel erzielen. Hat da jemand noch nicht kapiert, dass die Schwierigkeit der Aufgaben von Schularbeit zu Schularbeit - auch UNGEWOLLT - variieren kann; das aber durch einen abänderbaren Notenschlüssel auffangen zu wollen, wäre schlichtweg unhaltbar. Das ist Steinzeit. Es geht so, wie das auch schon ganze Bundesländer in Deutschland beim Zentralabitur gemacht haben: Stellt sich heraus, dass die Bewertungskriterien den Leistungen in Abhängigkeit von der Schwierigkeit der Aufgabenstellung nicht entsprechen, dann wird nach dem VORHER BEKANNTGEMACHTEN Schema bewertet und dann wird in aller Offenheit begründet, warum dieser Schlüüsel diesmal nicht gilt, sondern das Ergebnis so und so ausschaut. Norber Häfele



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