Da staun ich aber, dass Koll. Zwickl nach so vielen Diskussions- beiträgen meint, er hätte stets mit einem völlig Unbekannten die Meinung ausgetauscht. Daher am Ende des Beitrags nochmals eine Vorstellung.
Damit wir uns besser verstehen. Ich habe mich niemals dagegen ausgesprochen, dass Schüler Leistungen erbringen. Sehr wohl bin ich dafür, dass wir optimale Bedingungen schaffen, dass das Erbringen von Leistungen erleichtert und nicht erschwert wird. (zB. durch Senkung der Klassenschülerhöchstzahl)
Für den Standpunkt, "die Wirtschaft befiehlt und die Lehrer haben zu gehorchen", habe ich allerdings nichts übrig. Mein Hauptaugenmerk liegt eher darin, der Jugend auch soziale und emotionale Werte nahezubringen. Denn Leistungen sind auch nicht zu erbringen, wenn am Arbeitsplatz "die Hackln fliegen". Sozialkunde- Unterricht ist für mich eben mehr als nur ein Unterrichtsfach. Und Menschen sind eben keine Roboter.
Übrigens sollten Sie sich überlegen, wenn Sie die Einzel-Leistung so emporheben, ob es künftig nicht zunehmend wichtig sein wird, ja heute schon wichtig ist, in einem Team zu arbeiten und mit dem Team gemeinsam etwas auf die Füße zu stellen.
G.W.
Nochmals eine Vorstellung, meine Schuladresse ist auf-
findbar unter http://www.brg14.at/ > intern > lehrer, Sonstiges unter http://welcome.to/vereinzenith
> Zenith für Kinder > Legasthenie.
bzw. Zenith / Leistungen > Aura Soma / > Reiki.
So viel zur offensichtlich unvermeidbaren Eigenwerbung.
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----- Ursprüngliche Nachricht -----
From: Josef Zwickl
To: !Lehrerforum
Sent: Thursday, February 06, 2003 10:07 AM
Subject: LF: Indigokinder
Koll. Wittek schrieb:
Viele sehen Schule heute immer noch als eine Anstalt der reinen Wissensvermittlung. Lehrer sind wie Süchtige, sie kommen ohne ihren "Stoff" (den Lehrstoff) nicht aus. Wenn wir uns als Pädagogen begreifen, dann schauen wir, wo unsere Schüler jetzt stehen, wo wir sie abholen können, und welchen Weg wir mit ihnen gemeinsam zu einem bestimmten Lernziel zurücklegen können.
Dazu möchte ich anmerken:
Ich weiß nicht in welcher Schultype Koll. Wittek unterrichtet, aber aus meiner Sicht sollten in jeder höheren Schule die Lernziele schon vorher definiert sein. Ich unterrichte in einer BHS und hielte es für unmöglich, dass man die Lernziele nach den Begabungen einzelner Klassen festlegte. Die Universitäten oder späteren Dienstgeber unserer Absolventen pochen zu Recht auf gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten. Da bleibt wenig Spielraum.Ich sehe natürlich Unterschiede zwischen den Schultypen. Für eine Hauptschule würde ich Koll.Witteks Äußerungen eher gelten lassen als für eine Höhere Schule. Das hat mit den Zielsetzungen des Schutyps zu tun. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass nicht jeder eine AHS oder BHS besuchen muss. Auf den Gipfel gebracht: Wenn ein Bauunternehmer einen HTL-Absolventen (Ingenieuranwärter) anstellt, und dieser hat nie gelernt einen Plan zu konstruieren, weil er eben mehr musische Fähigkeiten hat, welche in der HTL gefördert worden wären, ist er schlichtweg unbrauchbar. Ich weiß natürlich, dass dieses Beispiel an den Haaren herbeigezogen ist, aber es soll verdeutlichen, dass das "Abholen von einer bestimmten Neigungsebene" und die Orientierung der Lehrziele an derselben wohl nicht überall möglich ist. Wir Lehrer können doch nicht ernsthaft Heerscharen von Lebenskünstlern "produzieren" die dann vom Staat erhalten werden müssen, sondern Menschen, die mit beiden Beinen auf festem Boden stehen sollen.
Mit freundlichen Grüßen und in Erwartung entsetzter Gegen-Stellungnahmen. J.Zwickl
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