Ich darf der nur Vollständigkeit halber erinnern, dass politische Besetzungen in Österreich eine große Tradition haben. Bejammert wird sie allerdings immer nur von den jeweils "machtlosen" Parteigängern. Es wird ja auch aufgefallen sein, dass bei der Polizei und im Innenministerium fast ausschließlich SPÖ-nahe Beamte gewerkt hatten. In den letzten Jahren wurde dies halt ein wenig abgeändert. Als mich ein dänischer Kollege fragte, wie bei uns Spitzenpositionen besetzt werden, antwortete ich ihm: "Wie zu Kaisers Zeiten". Nur sind die Mächtigen heute Parteien, die für einige Jahre in der Regierung sitzen. Wenn die jetzigen "Machthaber" einmal 20 oder mehr Jahre in der Regierung sein würden, wäre es danach auch auffällig, wenn ein SP-Bewerber vorgereiht würde. So sehe ich jatzt das Vorreihen. Es ist aber nicht in Ordnung! MfG J.Zwickl
----- Original Message -----
From: "Günter Wittek"
To: "Lehrerforum"
Sent: Sunday, February 23, 2003 10:54 AM
Subject: LF: Re: Endzeitgedanken und chronische Besorgnis?
>
> From: Hans ADAM To: Günter Wittek ; Lehrerforum
> Sent: Saturday, February 22, 2003 11:55 PM
> Subject: Re: Endzeitgedanken und chronische Besorgnis?
>
> > Sg. Koll.!
> > Ist die politische Landschaft nicht linksorientiert, so ist sie eine
> > politische Unkultur, habe ich das richtig verstanden?
>
> ----------
>
> Nur ungern verbessere ich Sie, wenn Sie auf dem Weg des Verstehens
> sind. Die aktuelle Diskussion ist ausgegangen von einem STANDARD-
> Bericht, der zeigt, von wem künftig im Vertrauen dieser Regierung
> personalpolitische Entscheidungen getroffen werden.
> Wochen zuvor gab es ein Beispiel bei der Wiener Polizei, wo nicht
> der bestgeeignetste Kandidat ausgewählt wurde, sondern derjenige,
> der dafür von der Kommission als denkbar ungeeignet eingestuft wurde.
> Auf Neudeutsch heißt politischer Machtrausch dann "notwendige
> Umstrukturierung".
>
> Politische Kultur entsteht durch Diskussion, und dadurch, dass sich
> der Diskussionspartner etwas sagen lässt. Ich kann Ihnen versichern,
> dass es in der SPÖ im Oktober v.J. heftige Diskussionen gegeben hat,
> weil auf den Plakaten die Bildung kein Prioritäten-Thema war. Aber
> die drauffolgende Diskussion hat ergeben, dass sehr viel Bereitschaft
> vorhanden ist, eine Bildungs-Priorität hinzuzufügen, und zwar unter
> der Voraussetzung, dass wir - die Betroffenen - den Politikern den
> Nachweis liefern, dass die Mehrausgaben höchst sinnvoll und
> wirkungsvoll sind und damit vor dem Wähler gut zu verantworten. Haben
> wir dazu nicht Gewerkschaften, um sehr fundiert diesen Nachweis
> erbringen zu können?
>
> Ich sehe nicht ganz ein, warum eine demokratische Diskussionskultur,
> warum innerparteiliche Demokratie zwangsläufig nur "linksorientiert"
> sein muss. Ich hätte nichts dagegen, wenn einige Leute "in der Mitte"
> etwas abkupfern.
> G.W.
>
>
>
>
>
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